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Funktionelle Organisation und plastische Reorganisation des auditorischen Kortex beim Menschen

Fachliche Zuordnung Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Phoniatrie und Audiologie
Förderung Förderung von 1996 bis 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5290444
 
Die wichtigste Eigenschaft in der funktionellen Architektur des auditorischen Systems ist die Tatsache, daß der periphere Rezeptor topographisch auf den verschiedenen Ebenen des zentralen Teils dieses sensorischen Systems repräsentiert ist. Auch der auditorische Kortex besteht aus mehreren Arealen, die jeweils funktionell organisiert sind, und besitzt die Fähigkeit, sich nach peripherer Verletzung oder Deprivation plastisch zu reorganisieren. Mittels EEG, aber inbesondere mittels MEGMessungen können diese Prozesse kortikaler Plastizität auch beim Menschen nichtinvasiv sichtbar gemacht werden und zu Wahrnehmungs- und Verhaltensprozessen in Beziehung gesetzt werden. Veränderung des relativen Gewichts von Afferenzen in einem Projektionsareal, etwa durch ausbleibende Aktivität nach Deafferentierung oder durch Übererregung in einigen Verbindungen durch Training, kann zur Reorganisation der entsprechenden kortikalen 'Karte' führen. Die Ziele dieses Forschungsprojektes sind, die Kenntnisse über die funktionelle Organisation und die Plastizität des auditorischen Kortex beim Menschen zu erweitern. Konkret gemeint ist das bessere Verständnis der Generierungsmechanismen, Generierungsorte und der funktionellen Bedeutung der mittellatenten Komponenten auditorisch evozierter Potentiale und Felder. Das soll durch die Erhöhung der Genauigkeit der experimentell gewonnenen elektrophysiologischen Informationen durch simultane Ableitung der magnetischen und elektrischen Äquivalente der mittellatenten Komponenten erreicht werden. Die berechneten Quellenkonstellationen sollen den aus MRT rekonstruierten auditorischen Kortizes der Versuchspersonen zugeordnet werden. Weiterhin soll die Untersuchung der Plastizität des Hörkortex nach "funktioneller Deafferentierung", gezieltem Eingangsmuster sowie Diskriminationstraining fortgesetzt und der Kenntnisstand durch weitere experimentelle Ergebnisse erweitert werden. Zu den oben genannten drei Modellen soll auch die plastische Reorganisation des Hörkortex bei Patienten mit Kochleaimplantaten untersucht werden. Insbesondere zur Untersuchung der plastischen Reorgainsation im Hörkortex des Menschen stellt die Versorgung mit einem Kochleaimplantat ein annähernd ideales Modell dar.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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