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Lagarde-Biographie

Fachliche Zuordnung Religionswissenschaft und Judaistik
Förderung Förderung von 2000 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5290890
 
Das Projekt beschäftigt sich exemplarisch mit einem der wichtigsten Exponenten konservativer Kulturkritik und Propagandisten "nationaler Religion" in Deutschland. Der Göttinger Orientalist Paul de Lagarde zählte zu den Schlüsselfiguren des extremen Nationalismus und dürfte einer der erfolgreichsten Knüpfer antisemitsch-völkischer Netzwerke gewesen sein. Weitgehend unklar ist jedoch bislang, womit Lagarde seine faszinierende Wirkung erzielte. Die geplante Studie wird sich deshalb auf die ästhetische Vermittlung zentraler Elemente seiner Weltanschauung konzentrieren. Lagardes kraftvolle Diktion verringerte den Abstand zwischen mündlicher Rede und Schriftsprache und wurde später oft kopiert. Gerade deshalb erscheint es lohnend, seine sprachlichen Mittel eingehend zu analysieren. Als Prophet eines neuen, nationalen Glaubens scharte der verbitterte Gelehrte die Modernisierungsverlierer seiner Zeit um sich. Das Studium der semantischen Eigenheiten seiner eschatologisch getönten Gegenwartskritik ist mithin kein Selbstzweck, sondern soll die lange unterschätzte religiöse Dimension des modernen Nationalismus näher beleuchten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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