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Galaxienhaufen ohne Röntgenstrahlung und die Population elliptischer Galaxien im Haufen Abell 2390

Fachliche Zuordnung Astrophysik und Astronomie
Förderung Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5291838
 
Galaxienhaufen werden gleichermassen erfolgreich im optischen wie im Röntgenlicht detektiert. Die Eigenschaften der gefundendn Haufen hängen jedoch stark von den Suchmethonden ab. Es ist eine offene Frage, welche Stichprobe die Massenverteilung von Haufen besser wiedergibt. Um die systematischen Unterschiede in der Masse, der dynamischen Struktur und der Entwicklung direkt vergleichen zu können, gewannen wir tiefe optische Aufnahmen in zwei Filtern von zahlreichen ROSAT Feldern, die lange Belichtungszeiten im Röntgenlicht aufweisen. Während wir alle Röntgenhaufen in unseren optischen Bildern mit Hilfe der "matched filter" Methode wieder entdecken, finden wir eine ähnlich grosse Anzahl von Knadidation für reiche Haufen, die aber keine signifikante Rötgenstrahlung aussenden. Mit Hilfe der jetzt angesetzten Multiobjekt-Spektroskopie mit MOSCA werden wir nicht nur die Echtheit der Haufenkandidaten bestätigen, sondern auch den Entwicklungszustand der Galaxien in den Haufen bestimmen können. Diese neu gefundenen massiven Haufen werden eine grosse Bedeutung für die Bestimmung der kosmologischen Materiedichte und unser Versändnis der Galxienentwicklung in Haufen haben.Die Population elliptischer Galaxien im Haufen Abell 2390:Mit dem Fokalreduktor MOSCA soll eine grosse repräsentative Stichprobe von elliptischen und linsenförmigen S0-Galaxien spektroskopiert werden. Durch die hohe Empfindlichkeit des Instruments können Spektren mit gemügend hoher Auflösung selbst von so leuchtschwachen Galaxien gewonnen werden, wie sie in dem Haufen Abell 2390 bei einer Rotverschiebung von 0.18 erscheinen, um Geschwindigkeitsdisperionen und Äquivalentbreiten von Absorptionslinien messen zu können. Zusammen mit unserer UBI Photometrie und HST Archivlbildern, aus denen die Strukturparameter bestimmt werden. Mit Hilfe der gemessenen Linienstärken von Metallabsorptionslinien wird getestet, ob das enge Verhältnis zwischen Kinematik ind Sternpopulation, wie es bei lokalen Galaxien gefunden wurde, auch noch bei einer Rotverschiebung von 0.18 gegeben ist. Zusammen mit den Balmerlinen wird so der Entwicklungszustand der Galaxien nach Alter und Matallizität erforscht. Erst durch die neuen Beobachtungen werden wir ein so grosses und repräsentatives Ensemble von Haufengalaxien besitzen, um wirklich die Variationen der Galaxienentwicklung innerhalb eines reichen Haufens bei einem Weltalter von ca. 2/3 des heutigen Wertes zu studieren. So lassen sich aus der grossen Stichprobe mühelos Untergruppen besonderer Galaxientypen bilden. (z.B. Galaxien mit versärkter Balmer Absorption) oder man kann nach radialen Abhängigkeiten bestimmeter Parameter mit dem Abstand zum Haufenzentrum suchen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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