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Was lernen Emissionsbanken von Anlegern? Empirische Evidenz aus den Emissionen von Aktien, Unternehmensanleihen und syndizierten Krediten
Antragsteller
Professor Dr. Max Bruche
Fachliche Zuordnung
Operations Management und BWL-spezifische Wirtschaftsinformatik
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 529251067
Wenn Unternehmen Wertpapiere ausgeben, wenden sie sich an Emissionsbanken (engl.: "underwriter"), die ihnen dabei helfen. Eine der Hauptaufgaben der Emissionsbank besteht darin, ein Problem der Nachfrageermittlung zu lösen: Um das Wertpapier zum höchstmöglichen Preis zu verkaufen, muss die Emissionsbank herausfinden, wie viel Anleger zu zahlen bereit sind. Ein Anleger kennt seine oder ihre Zahlungsbereitschaft, die Emissionsbank jedoch nicht, so dass die Zahlungsbereitschaft eine Form von privater Information ist. Emissionsbanken verwenden ein Verfahren namens Bookbuilding, um diese privaten Informationen von den Anlegern zu erhalten. Was sind das für private Informationen? Handelt es sich dabei um Informationen über die Präferenzen der Anleger für das Wertpapier oder um Informationen über die fundamentale Qualität des emittierenden Unternehmen? Ich schlage vor, diese Fragen in diesem Projekt empirisch zu untersuchen. Die Antwort auf diese Fragen hat wichtige finanzielle und reale Konsequenzen. Die Art der Informationen, die während des Bookbuildings offengelegt werden, wirkt sich auf den Informationsgehalt der Preise auf dem Primärmarkt und damit auf die Kapitalallokation auf den Finanzmärkten und letztlich auf die realen Investitionen aus. Zu verstehen, wer über welche Art von privaten Informationen verfügt, ist auch entscheidend für das Verständnis der wirtschaftlichen Funktion der Emissionsbanken. In der Literatur basieren viele Erklärungen dieser Funktion auf der Annahme, dass Emissionsbanken über bessere Informationen über Unternehmen verfügen als Anleger (oder bessere Informationen erwerben können). Wenn jedoch Anleger über bessere Informationen verfügen als die Emissionsbanken, müssten viele Erklärungen der wirtschaftlichen Funktion von Emissionsbanken neu bewertet werden. In der bisherigen Literatur wurde die Veränderung zwischen dem zu Anfang des Emissionsprozesses von der Emissionsbank vorgeschlagenen Preis und dem endgültigen Emissionspreis (auch bekannt als "Preisanpassung") als Indikator für die während des Bookbuilding-Prozesses offengelegten privaten Informationen verwendet. Um herauszufinden, welche Art von Informationen Investoren preisgeben, schlage ich vor zu untersuchen, ob diese Preisanpassungen zukünftige Fundamentaldaten und/oder Renditen des emittierten Wertpapiers vorhersagen können
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen