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Nicht-Gleichgewichtsthermodynamik und expandierende Materie

Fachliche Zuordnung Kern- und Elementarteilchenphysik, Quantenmechanik, Relativitätstheorie, Felder
Förderung Förderung von 1998 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5465454
 
Es ist nicht zu erwarten, daß in hochenergetischen Schwerionenkollisionen das Quark-Gluon-Plasma als Gleichgewichtszustand unmittelbar nach dem Stoß erreicht wird. Der wahrscheinlichste Anfangszustand ist vielmehr ein dichtes Multigluonensystem fernab vom Gleichgewicht, wie z.B. vom McLerran-Venugopalan-Modell vorhergesagt. Für die weitere zeitliche Entwicklung legen die bisherigen Untersuchungen im Rahmen der perturbativen QCD eine "bottom-up"-Thermalisierung nahe. Dies gilt für ein expandierendes Medium im zentralen Bereich eines hochenergetischen Kern-Kern-Stoßes. Ungeklärt ist noch die Rolle der Quarks und damit der genaue Wert der Thermalisierungszeit. Aufgrund der inelastischen Prozesse sind die "weichen" Gluonen dominant, wobei noch offen ist, ob dieser Dominanz ein experimentell beobachtbares Signal entspricht. Für die heiße hadronische Phase ist das Auftreten und der Zerfall eines CP-verletzenden Zustandes vorhergesagt, ein Prozeß, der ein wichtiges und schönes Beispiel eines Phänomens fern vom Gleichgewicht darstellt. Nach den bisher durchgeführten Berechnungen ist vor allem der Einfluß von Kollisionen auf die erwartete parametrische Resonanz der (h, h')-Erzeugung im Detail zu untersuchen. Darüber hinaus sind die verwendeten Methoden nicht nur für Nichtgleichgewichts-Systeme in der Hochenergiephysik interessant, sondern ebenso für die inflationäre Kosmologie.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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