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Ein Meer von Verbindungen: Wahrnehmung und Bewertung von Riffpassagen im Südpazifik

Antragstellerin Dr. Annette Breckwoldt
Fachliche Zuordnung Afrika-, Amerika- und Ozeanienbezogene Wissenschaften
Empirische Sozialforschung
Humangeographie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 529664738
 
Das Nachhaltigkeitsziel 14 der Vereinten Nationen (UN) - Leben unter Wasser – hat die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der Ozeane zum Ziel, die 70 % der Erdoberfläche ausmachen. Hiermit verbunden ist das globale Ziel, bis 2030 Schutzgebiete auf 30% der Erdoberfläche auszuweiten, mit speziellem Fokus auf Gebiete mit hoher biologischer Vielfalt (wie etwa Korallenriffe), die das Überleben der Küstenbewohner sichern. In Neukaledonien und Fidschi im Pazifischen Ozean lebt die Bevölkerung überwiegend in Küstengebieten und ist in ihrer Existenz auf einige der größten Barriereriffe der Welt angewiesen. Generell werden die pazifischen Inselstaaten und insbesondere ihre Indigenen Völker, die sich als Hüter des Ozeans zum Wohle der Allgemeinheit, ihrer souveränen Rechte und ihres ganzheitlichen Wissens verstehen, zunehmend als integraler Bestandteil zur Verwirklichung solch ehrgeiziger Schutzziele anerkannt. Die Riffpassagen, die Küstengewässer und den offenen Ozean miteinander verbinden, sind als bedeutende Hotspots biologischer Vielfalt und Produktivität bekannt, und haben damit eine vielfältige Bedeutung innerhalb der Korallenriff-Ökosysteme. SOCPacific2R konzentriert sich auf diese "Kommunikationszonen", die bisher kaum von Natur- und Sozialwissenschaften untersucht wurden. Durch seinen empirischen Schwerpunkt in Neukaledonien und Fidschi, und basierend auf einer vertrauensvollen und interdisziplinären deutsch-französisch-pazifischen Partnerschaft, wird das Projekt: 1. Eine transdisziplinäre Studie über Riffpassagen als komplexe und dynamische ‚Ansammlungen‘ von lebenden und nicht-lebenden Einheiten, die miteinander interagieren, durchführen; 2. Die auf diese Riffpassagen angewandten Management- und Erhaltungsmaßnahmen dokumentieren und analysieren, wie verschiedene Gruppen von sozialen Akteuren diese wahrnehmen und bewerten; 3. Einen partizipativen wissenschaftlich-gesellschaftlich-politischen Dialog etablieren, basierend auf sozial-ökologischen Perspektiven, ozeanischen Soziokosmologien und Souveränitäten, sowie Governance-Normen bezüglich Management und Schutz von Riffpassagen. Durch diese miteinander verknüpften Ziele und Komponenten zum Kapazitätsaufbau trägt das Projekt SOCPacific2R zur UN-Dekade der Meeresforschung für nachhaltige Entwicklung (2021-2030) bei, indem es Riffpassagen als ‚sozial-ökologische Schlüsselorte‘ untersucht und ihre Einbeziehung in die künftige Meerespolitik und -praxis ermöglicht. Das Projekt wird Inhabern von Gewohnheitsrechten, Entscheidungsträgern und anderen Interessengruppen wissenschaftliche Ergebnisse und Foren zum Austausch zur Verfügung stellen, um das gemeinsame Management und den Schutz von Riffpassagen zu verbessern. Um dies zu erreichen, wird das Projekt sowohl einen konventionellen als auch einen multispezifischen ethnografischen Ansatz in interdisziplinäre Dialoge integrieren, sowie dialogische Räume schaffen, um verschiedene Akteure während des gesamten Forschungsprozesses aktiv einzubeziehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Fidschi, Frankreich
Kooperationspartnerinnen Dr. Elodie Fache; Dr. Amanda Ford
 
 

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