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`Visuelle, fotografische Verdichtung` von Transformationen in Kuba - Eine fotografische Ethnografie zu Veränderungen im kubanischen Alltagsleben

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2001 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5297670
 
Mit dem vorliegenden Forschungsvorhaben wird der empirisch gestützte Versuch einer Neuorientierung der 'visuellen Soziologie' unternommen. Bislang werden in der visuellen Soziologie wie auch in der visuellen Ethnologie und Anthropologie der Fotoapparat oder auch die Filmkamera überwiegend als technische Hilfsmittel eingesetzt, die den allgemeinen Datenerhebungsprozeß lediglich illustrieren oder plausibilisieren. Auch in der 'visuellen Soziologie' hat man sich bisher kaum mit dem Text/Bild- bzw. Bild/Text-Verhältnis beschäftigt und das, obwohl in der gesamten soziologischen Feldforschung nicht nur sprachliche Daten, sondern auch visuelle Daten, nämlich Beobachtungsdaten, die allerdings fast immer allesamt in schriftlich fixierte Textprotokolle umgewandelt werden, für die soziologische Analyse und Interpretation eine bedeutende, aber wenig gewürdigte Rolle spielen. Mit dem vorgesehenen Forschungsprojekt wird sowohl methodischmethodologisch als auch theoretisch ein neuer Ansatz vorgeschlagen. Ähnlich wie sich die "dichte Beschreibung" (Clifford Geertz 1983) auf die Sprache verläßt, setzen wir in einer Methodologie der 'visuellen, fotografischen Verdichtung' auf das Sehen, die Beobachtung und das (verdichtende) Visualisieren von Beobachtungen. Hierbei folgen wir einem frühen Vertreter der sozialdokumentarischen Fotografie, August Sander (1929), der in seiner 'soziologischen' Dokumentation der deutschen Gesellschaft das analytische Typisierungspotential der Fotografie genutzt hat. Dieser Neuansatz einer Visuellen Soziologie als 'visueller fotografischer Verdichtung' soll in einer Fallstudie demonstriert und getestet werden: an der visuellen Typisierung von alltäglich-lebensweltlichen Transformationsprozessen in Kuba. Am Ende der Fallstudie steht ein eigenständiges und rein visuelles Endprodukt soziologisch-ethnografischer Untersuchung, das sich selbst kommentieren und interpretieren soll.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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