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Veränderungen von Literatur und Literaturmarkt in einer zunehmend durch Marketing bestimmten Kultur

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2001 bis 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5297843
 
Mit der Durchsetzung der Idee, dass wahre Kunst autonome Kunst sei, deuten sich am Ende des 18. Jahrhunderts mannigfaltige Affinitäten und Differenzen von Literatur und Markt an: Einerseits wird Literatur durch ein auf geistigem Eigentum basierenden Konzept von Autorschaft marktfähig gemacht. Andererseits leugnet sie fortwährend ihre Marktorientierung unter Verweis auf den Autonomiegedanken und entwirft sich selbst als das schöne Andere ökonomischer Rationalität. Dieser Hiatus, mit dem sich die Komplexität einer sich funktional differenzierenden Gesellschaft zum Schein reduzieren ließ, ist seit dem Ende des 20. Jahrhunderts nicht mehr aufrechtzuerhalten. Statt dessen wird den Akteuren im literarischen Feld die Verknüpfung und strukturelle Durchdringung von Literatur und Markt bewusst. Diese Entwicklung findet ihren Ausdruck in der Tendenz zur Ökonomisierung der Kultur und zur Kultifizierung der Ökonomie. Nun wird die Komplexität, die Dynamik und die ständige Ungewissheit des Marktes zum inhaltlichen und formalen Paradigma im literarischen Feld gemacht. Und im Bereich der Werbung, des Marketings und des Managements wird auf literarische Formeln und Strategien zurückgegriffen. - Aufgabe des Projekts ist, diese Entwicklung anhand signifikanter Phänomene in ihrer historischen Entwicklungen zu fassen. Zugleich wird es darum gehen, die Effekte, die sich an den Schnittstellen von Literatur und Marketing inszenieren lassen, in der gegenwärtigen Praxis zu untersuchen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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