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Servilia bella. Bilder vom deutschen Bauernkrieg in neulateinischen Dichtungen des 16. Jahrhunderts
Antragsteller
Professor Dr. Joachim Hamm
Fachliche Zuordnung
Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung
Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5298242
Der deutsche Bauernkrieg von 1525 hat in der geschichtswissenschaftlichen Forschung größte Aufmerksamkeit gefunden. Nur am Rande aber wurde registriert, daß er auch ein Thema in der Dichtung des deutschen Humanismus war. Die Dissertation bespricht insgesamt achtzehn (meist noch nicht genauer untersuchte, teilweise bisher unbekannte) neulateinische Dichtungen des 16. Jahrhunderts, die auf den Aufstand des "gemeinen Mannes" näher eingehen. Die hierbei erkennbare Bandbreite der literarischen Gestaltungsformen und der unterschiedlichen Ansätze in der Beurteilung und Deutung des historischen Geschehens ist bemerkenswert. Das Spektrum reicht von historisch-panegyrischen Dichtungen über konfessionelle Propagandadichtungen bis zu spezifisch humanistischen carmina, welche die Mittel neulateinischer Lyrik und Dramatik nutzen, um in teilweise kritischer Distanz zum aktuellen Geschehen Stellung zu nehmen. Die einzelnen poetischen "Bilder vom Bauernkrieg", die in den übergeordneten Kontext der politischen, konfessionellen und humanistischen Debatte um 1525 eingeordnet werden, ergeben ein Gesamtbild,das zur interdisziplinären Erforschung des historischen Phänomens beitragen kann und zugleich auf Vielfalt und Facettenreichtum der neulateinischen Dichtung im 16. Jahrhundert verweist.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen