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Wissenschaftspopularisierung in Deutschland und ihre Vermittler, eine Analyse zum populärwissenschaftlichen Umfeld Haeckels

Antragsteller Professor Dr. Gernot Böhme (†)
Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2001 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5298444
 
Die beantragte Edition des Briefwechsels Haeckel - Bölsche ist Bestandteil eines vom Institut für Philosophie der TU Darmstadt und dem Institut für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik der Universität Jena geplanten Forschungsvorhaben, das der interdisziplinären Erforschung der Wissenschaftspopularisierung und der Bölsche-Rezeption vom Wilhelminischen Zeitalter bis zum Beginn des 2. Weltkrieges dient. Der Zoologe und Darwinist Ernst Haeckel sowie der Romancier und naturwissenschaftliche Volksschriftsteller Wilhelm Bölsche, der meist gelesene populärwissenschaftliche Autor der Zeit haben an der Präsentation der Naturwissenschaften als Leitwissenschaft des Deutschen Kaiserreiches erheblichen Anteil. Mit ihren populärwissenschaftlichen Schriften (z.B. Haeckel 1868: Natürliche Schöpfungsgeschichte, 1899: Die Welträtsel; W. Bölsche 1898: Liebesleben in der Natur) erlangten sie auf die Volksbildung beachtlichen Einfluß. Der für Wissenschafts- und Kulturhistoriker aufschlußreiche Briefwechsel umfaßt ca. 3oo Briefe, Post- und Ansichtskarten sowie persönliche Aufzeichnungen Bölsches. Er bietet Einblick in das bei Haeckel und Blösche spannungsfreie Verhältnis von Spezialforschung und deren populärwissenschaftlicher Vermittlung, wobei es Bölsche im Laufe der Zeit erstmals gelang, dem Naturforscher wie die Naturwissenschaften in der zeitgenössischen Kultur als allgemein anerkannte "Selbstverständlichkeit" zu verankern. Er ergänzt das Wissen über das kulturelle Gepräge von 1891-1919, das durch Haeckel und Bölsche entscheidende Impulse erfuhr: z.B. Die Darwinsche Theorie, die "monistische Weltanschauung", der Jugendstil, der "Entwicklungsgedanke", die Natur(ästhetik), die Arbeiterbildung, die Vereinskultur etc..
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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