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Das Capriccio. Zur Geschichte und Theorie der künstlerischen Laune und Willkür

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 1996 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5300172
 
Die Habilitationsschrift klärt die Begriffs- und Bedeutungsgeschichte des Capriccio in Renaissance und Barock und bietet damit den Grundriß und das Fundament einer Geschichte des Capriccio. Erstmals wird über zwei Jahrhunderte hinweg der diskontinuierliche Diskurs des Capriccio in der Kunsttheorie zu Malerei, Skulptur, Graphik und Architektur rekonstruiert und das Wechselverhältnis von Theorie und Praxis mit exemplarischen Werkanalysen belegt. "Capriccio" kann Haarsträuben (aus 'capo' und 'riccio') oder auch launiger Gedankensprung (von 'capra') bedeuten. Die deutsche Übersetzung im 17. Jh. lautet "Eigensinnigkeit". Das Capriccio ist ein kunsttheoretischer Begriff, der eine ästhetische Kategorie vertritt, die den Eigen-Sinn eines Kunstwerks betrifft. Zunächst aufgrund der Wortgeschichte als Metapher für die geniale Solitärleistung etabliert, erweist sich das Capriccio im 16. Jh. als ein elastisches Komplement zum Begriffsapparat der Rhetorik und Poetik. Ausgehend von der burlesken Lyrik und der Musiktheorie ergibt sich ein enges Bedingungsgefüge zwischen Capriccio und Grotteske. Um 156o entstehen Kontrapositionen: Giorgio Vasari nutzt den Begriff zur Distinktion des Außergewöhnlichen in der Kunst, dagegen formuliert Gilio da Fabriano 'capriccio' pejorativ gegen die künstlerische Freiheit. ...
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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