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Carsten Wilke: `Den Talmud und den Kant` - Rabbinerausbildung an der Schwelle zur Moderne

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5300890
 
Anders als oft behauptet, ist die Verwissenschaftlichung des höheren jüdisch-religiösen Studiums im westaschkenasischen Kontext nicht erst dem 1854 in Breslau gegründeten Rabbinerseminar zu verdanken, sondern geht auf eine komplexe Entwicklung während der ersten Jahrhunderthälfte zurück. Um die Überführung des altrabbinischen Bildungsideals in sein modern-theologisches Gegenstück rekonstruieren zu können, vermittelt der erste Teil der Arbeit ein detailliertes Bild der vormodernen jüdischen Hochschullandschaft mittels der typologischen Zusammenschau ihrer Institutionen und Lehrmethoden. Der zweite Teil beschreibt die repressiven Wirkungen der Bildungsreformen der Restaurationszeit und die rasche Akademisierung der rabbinischen Studienlaufbahn, während der dritte Teil die im Vormärz sich anbahnende Synthese auf dem Boden der historisch-philologischen Wissenschaft verfolgt. Zumeist ohne institutionelle Vermittlung entwarf und erprobte diese Umbruchsepoche ein weites Spektrum von Entwürfen moderner rabbinischer Studien, die teils in das Breslauer Seminarkonzept eingegangen, teils erst in jüngerer Zeit wiederbelebt worden sind.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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