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Physiognomik der Stimme und Sprechkünste im 20. Jahrhundert

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5302604
 
Seit der Antike gab es die Überzeugung, dass wir Menschen an ihren Stimmen wiedererkennen und dass sie uns durch ihre Stimmen sichtbar werden wie in anderer Weise durch Gesicht und Gesten. Ein eigenes, heute wenig geschätztes, ja verrufenes Wissensgebiet hatte sich dafür etabliert: die Physiognomik. Diese schloss nicht nur aus Gesicht und Kopfform, sondern auch aus der Stimme auf Charakter und jeweilige Befindlichkeit eines Menschen. Seit dem 18. Jahrhundert und besonders in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Physiognomik der Stimme auch unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten diskutiert, in Sprachwissenschaft, Psychologie und Philologie. Wie manifestieren sich Wesenszüge einer Person in ihrer Stimme? Wie vorübergehende Affekte? Erlaubt die Klanggestalt der Sprache Rückschlüsse auf die Kultur einer sozialen Gruppe bzw. eines Volkes? Und wie verläßlich sind solche Urteile? Diese Diskussion hatte wichtige Implikationen für Literatur und Sprechkünste. Die neuen Medien Telephon, Grammophon, Radio und Tonfilm erzwangen ihrerseits die Reflexion auf einen veränderten Gebrauch der Stimme. Die vorliegende Untersuchung widmet sich dieser - heute weitgehend vergessenen - Arbeit an der Stimme in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, indem sie wissenschaftsgeschichtliche mit theater-, literatur- und kulturgeschichtlichen Aspekten zusammenführt.("Stimme und Sprechkünste im 20. Jahrhundert", Akademie-Verlag)
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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