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Immunologische Veränderungen in der Frühphase des Lupus erythematosus: Entscheidung zwischen Toleranz und Krankheitsmanifestation

Fachliche Zuordnung Dermatologie
Rheumatologie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 530291156
 
Lupus erythematodes, oder Lupus, kann viele Organe befallen, bei den meisten Patienten ist jedoch auch die Haut betroffen. Bis vor kurzem ging man davon aus, dass die Krankheit durch aus dem Blut stammende Zellen (weiße Blutkörperchen) verursacht wird, die gesundes Gewebe angreifen. Die derzeit eingesetzten Therapien zielen auf die Funktionen dieser weißen Blutkörperchen ab. Die derzeitige "konventionelle" Behandlung hilft, die Krankheit in den Griff zu bekommen, bietet aber keine Heilung. Interessanterweise haben neuere Arbeiten gezeigt, dass das Gewebe selbst, und insbesondere die Haut, am Krankheitsprozess bereits initial beteiligt ist. Darüber hinaus wissen wir, dass bestimmte Veränderungen im Blut über Jahre hinweg vorhanden sein können, häufig bei Menschen, in deren Familie Lupus vorkommt. Bei manchen Menschen führen diese Veränderungen nie zu Symptomen, bei anderen hingegen entwickeln sie sich zu Lupus. Bei Risikopersonen wurden hohe Spiegel von so genannten Interferonen mit der Entwicklung von Lupus in Verbindung gebracht, und vor kurzem wurde klar, dass Hautzellen (Keratinozyten) hohe Spiegel dieser Interferone produzieren. In der vorgeschlagenen Arbeit wollen wir lernen, warum bei den meisten Menschen IFN-bedingte Immunveränderungen in der Haut stabil und harmlos bleiben, während einige (schätzungsweise 17 %) zu Lupus mit klinischen Symptomen fortschreiten. Nur wenn wir diese sehr frühen Ereignisse bei Lupus verstehen, haben wir eine Chance, Strategien zur Verhinderung dieser lebenslangen Krankheit zu entwickeln. Andere Zellen in der Haut, so genannte dendritische Zellen, scheinen eine Schlüsselrolle bei frühen Lupus-Ereignissen zu spielen, die entweder zur Gesundheit oder zum Fortschreiten des Lupus führen. Wenn wir neue Techniken zur Untersuchung von Keratinozyten und dendritischen Zellen der Haut an Proben von Risikopatienten anwenden, können wir verstehen, warum Veränderungen in der Haut zu Lupus führen oder nicht. Außerdem können wir bei Menschen, die bereits an Lupus erkrankt sind, mit UV-Licht eine lokal begrenzte Lupus-Entzündung auslösen und diese untersuchen. Mit den neuen Methoden zur Untersuchung der oben genannten Hautzellen können wir zeigen, wie Moleküle in der Haut das Verhalten der dendritischen Zellen bestimmen. Wir können auch Hautzellen von gesunden Menschen im Labor kultivieren, um zu testen, wie sie auf diese Moleküle reagieren, und ob bestimmte vorhandene Medikamente schädliche Reaktionen verhindern könnten. Wenn wir all diese Informationen hätten, könnten wir Lupus auf eine völlig andere Weise angehen. Anstatt das Immunsystem zu unterdrücken, könnten wir früher eingreifen. Wir könnten vorhersagen, ob eine gefährdete Person später Lupus entwickeln wird und hätten somit die Chance, mit frühem Einsatz einer geeigneten Behandlungen den Ausbruch der Krankheit zu verhindern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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