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Leo von Seckendorf - Literaturvermittlung um 1800

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2001 bis 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5303822
 
Leo von Seckendorf (1775-1809) ist selbst dem Kenner der Literatur um 1800 allenfalls als Herausgeber später Hölderlin-Gedichte (darunter freilich gerade "Der Rhein" und "Patmos" im Musenalmanach 1807/08) oder von Goethes "Pandora" (in seiner Wiener Zeitschrift "Prometheus") bekannt. Als selbst nur in begrenztem Maß dichterisch Tätiger ist er weitgehend in Vergessenheit geraten. Daß er aber als Vermittler und Multiplikator - ein Graf Kessler um 1800 - zwischen Tübingen, Jena, Weimar, Regensburg, Stuttgart und Wien mit der gesamten geistigen Elite um 1800 in Verbindung stand - und daß diese Verbindungen Zeugnischarakter haben - verdiente eine Erschließung. Angesichts der Reichhaltigkeit und auch des Niveaus der Korrespondenz ist die Zusammenführung der Briefwechsel vordringlichstes Desiderat, handelt es sich doch hier um den geradezu idealtypischen Fall einer Vernetzung, in deren Mittelpunkt eine Figur mit hoher Sensibilität für literarische Qualität steht, deren individuelle Unscheinbarkeit die Chance einer authentischen Spiegelung der Zeit um 1800 bietet. Dabei sind gerade die Grenzverwehungen im Kraftfeld zwischen dem Herder-Kreis, der Klassik und der romantischen Mittelalterorientierung von Gewinn. Nicht der gesamte Nachlass, aber eine signifikante Auswahl der wichtigsten Zeugnisse und Korrespondenzen soll erarbeitet, der Restbestand durch ein genaues Verzeichnis (mit Standortnachweis und knappem Regest) für die Forschung erschlossen werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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