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Marianne Schmidl und ihr unveröffentlichtes Manuskript über "Halbgeflochtene Körbe in Afrika" - Eine als Jüdin verfolgte Ethnologin in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2001 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5304622
 
Innerhalb der deutschsprachigen Völkerkunde nimmt Marianne Schmidl (1890-1942?) aus zwei Gründen eine besondere Rolle ein: Sie promovierte 1915 als erste Frau in Österreich im Fach Völkerkunde, und ihre Vorfahren waren großenteils jüdischen Glaubens. M. Schmidl arbeitete nach ihrer Promotion zur Volkskunde Bulgariens, insb. aber über Korbflechtarbeiten in Afrika und zählte später zur Wiener Arbeitsgemeinschaft für Afrikanische Kulturgeschichte. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie sich an der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien. Die Arbeit von Marianne Schmidl über afrikanischen Flechttechniken wurde vom Staatlich-sächsischen Forschungsinstitut für Völkerkunde in Leipzig finanziell unterstützt. Das unvollendete Manuskript mußte Schmidl auf Drängen des damaligen Direktors des Forschungsinstituts, Otto Reche, nach Leipzig senden, wo es sich noch heute befindet. Trotz ihrer, lt. Gutachten von Fritz Krause und Johannes Lehmann als wertvoll erachteten Arbeit, ist diese Schrift nie veröffentlicht worden. M. Schmidl wurde als "Jüdin" im April 1942 aus Wien deportiert und im KZ ermordet. - Ziel des geplanten Projektes ist die publikationsgerechte Aufarbeitung des genannten Manuskriptes im Kontext von Leben und Werk der Verfasserin.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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