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Adaptation oder Zwang: Wie kann man Variabilität von Eigröße bei Arthropoden erklären?
Antragsteller
Professor Klaus Fischer, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Evolution, Anthropologie
Förderung
Förderung von 2001 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5305912
Life-history-Evolution: Eigröße bei dem Tagfalter Bicyclus anynana. Eigröße ist eine evolutionsbiologisch besonders wichtige Eigenschaft, weil sie positiv mit der Fitneß der Nachkommen korreliert, gleichzeitig jedoch die Fekundität der Mütter limitiert. Zwischen Arten und Populationen wurden wiederholt differierende Eigrößen gefunden, was vermutlich auf abweichende Selektionsdrücke zurückzuführen ist. Da allerdings nur wenige empirische Studien über eine reine Dokumentation der beobachteten Muster hinausgingen, ist das Wissen über die spezifischen Faktoren, welche die Evolution von Eigröße beeinflussen, wie auch der Gründe, die zu unterschiedlichen Eigrößen in verschiedenen Umwelten führen, noch immer ausgesprochen dürftig. Im Rahmen dieses Vorhabens werden die Ursachen für Eigrößenvariation sowie die sich daraus ergebenden Konsequenzen durch Anwendung eines integrierten Ansatzes untersucht. Durch Aufteilung einer ausgezüchteten B. anynana-Population auf zwei Zuchttemperaturen, einer Verpaarung der Falter der 3. Generation beider Zuchtlinien in den vier möglichen Geschlecht x Elterntemperatur-Kreuzungen und durch Anwendung künstlicher Selektion wird die relative Bedeutung umweltbedingter, parentaler und genetischer Effekte untersucht. Eier unterschiedlicher Größe werden anschließend verschiedenen experimentell manipulierten Umwelten ausgesetzt. Dieses Versuchsdesign wird Informationen über die steuernden Faktoren, Beziehungen zwischen Eigröße und Fitneß der Nachkommen sowie zu möglichen Änderungen dieser Beziehungen unter verschiedenen Umweltbedingungen erbringen. Schließlich wird eine Kartierung der beteiligten genetischen Faktoren ("QTL") Einsichten in die genetische Architektur von Eigröße gewähren. Da diese die Variabilität einer Eigenschaft bestimmt, sind entsprechende Kenntnisse von grundlegender Bedeutung in der Evolutionsbiologie und ermöglichen ein besseres Verständnis der Evolution adaptiver Lebensgeschichten.
DFG-Verfahren
Emmy Noether-Nachwuchsgruppen