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Alkohol im Straßenverkehr: Entdeckungswahrscheinlichkeit und ihre Wahrnehmung

Antragstellerin Dr. Rebecca Löbmann
Fachliche Zuordnung Kriminologie
Förderung Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5306308
 
Ausgangspunkt dieser Studie ist die Frage, wie sich die Quantität und die Qualität von Polizeikontrollen in der Wahrnehmung von Alkoholfahrern widerspiegeln. Ziel ist es, diejenige Kontrollstrategie zu finden, die subjekiv bei dem Fahrer zu der höchsten Entdeckungswahrscheinlichkeit führt. Zur Untersuchung dieser Fragestellung wurde eine experimentelle Anordnung entwickelt, in der ein Kontrolleur einen Schmuggler mit einer bestimmten Kontrolldichte und einer bestimmten Kontrolleffizienz überwacht, und der Schmuggler hinterher angibt, wie hoch er die Entdeckungswahrscheinlichkeit durch den Kontrolleur einschätzt. Als wichtigstes Ergebnis zeigte sich, daß wenige, dafür aber effiziente Kontrollen den Eindruck einer höheren Entdeckungswahrscheinlichkeit hinterlassen als zahlreiche Kontrollen, bei denen viele kritische Fälle nicht entdeckt werden. Dieses Ergebnis hat praktische Konsequenzen für polizeiliche Überwachungsstrategien, stellt es doch die Durchführung großangelegter Kontrollaktionen in Frage und befürwortet eher intensive Schulungsmaßnahmen und niedrigere Verdachtsschwellen. Gleichzeitig sind die Ergebnisse bedeutsam für die Gesetzgebung, da sie eine wissenschaftliche Grundlage für die Bewilligung verdachtsloser Alkoholkontrollen und die Einführung der Mitwirkungspflicht der Fahrer an Atemtests liefern.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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