Schwerkraft-Kompensation über Interneurone bei Insekten

• Antragsteller: Professor Dr. Reinhold Hustert
• Fachliche Zuordnung: Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
• Förderung: Förderung von 2001 bis 2005
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5306937

Schwerkraftverarbeitende Neurone im Zentralnervensystem (ZNS) von Insekten: A) Keulenhaare sind spezifische Schwerkraft-Rezeptoren von Grillen, deren Afferenzen alle auf ein Paar bilateraler, positionssensitiver Interneurone (PSI) verschalten. Die PSI steigen im ZNS zu den Thorakalganglien auf und bilden quasi einen "Flaschenhals" von nur zwei Kanälen für Gravitationsinformation. Dieser erlaubt es, genau definierten Input in das weiterverarbeitenden neurale Netzwerk des thorakalen ZNS einzugeben und so das Prinzip schwerkraft-kompensierender Koordination aufzuklären. Interneurone werden durch intrazelluläre Färbung identifiziert. Die Kompensationsleistung des Netzwerkes zeigt die efferente Aktivität von Bein- und Hals-Muskeln (Myogramme) an. B) Schwerkraftinformation wird im ZNS der meisten Insekten aus Informationen "regulärer" Mechanorezeptoren herausgefiltert, aber wie ist unbekannt. Das neurale Prinzip der Schwerkraftkompensation mittels belastungssensitiver Rezeptoren wird bei Feldheuschrecken an thorakalen Interneuronen unter schwerkraftähnlichen Beinbelastungen untersucht. Spezifisch antagonistische muskuläre Aktivität der Beine (Myogramme) dient als Monitor des Kompensationsverhaltens. (p)

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen