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Darstellung und Charakterisierung von Tris(trimethylsilyl)silylchalcogenoderivaten von Elementen der 14. und 15. Gruppe sowie von Übergangsmetallen der 4. bis 8. Gruppe
Antragsteller
Dr. Uwe Herzog (†)
Fachliche Zuordnung
Anorganische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Förderung
Förderung von 2001 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5307028
Die Chemie der bisher bekannten Silicium-Schwefel, Silicium-Selen und Silicium-Tellur-Verbindungen wird geprägt von cyclischen dimeren und trimeren Silchalcogeniden (R2SiE)2,3 sowie Silsesquithianen und-selenenanen (RSi)4E6 mit Adamantan bzw. auch Doppeldecker-Strukturen. Acyclische Verbindungen sind, abgesehen von den einfachen Disilchalcogeniden (R3Si)2E, weitgehend unbekannt. Während die meisten bisher bekannten Verbindungen dieser Substanzklasse durch Salzeliminierungen aus Chlorsilanen und Alkalimetallchalcogeniden M2E bzw. H2E/Hilfsbase synthetisiert wurden, soll hier die Bildung der Si-E-Bindungen durch Chalcogeneinschub in eine Silylkalium-Verbindung (speziell (Me3Si)3Si-K) erfolgen. Die entstehenden Hypersilylchalcogenolate sollten ideale Ausgangsstoffe zur Darstellung einer Vielzahl neuer, vor allem acyclischer Silthiane, Silselenane und Siltellurane sein. Neben Halogensilanen sollen auch andere Organoelementverbindungen von Elementen der 14. und 15. Gruppe sowie diverse halogensubstituierte Organoübergangsmetallderivate (speziell der 4. sowie 6. - 8. Gruppe) eingesetzt werden. Dabei dürfte der Hypersilylsubstituent (Me3Si)3Si ideal dazu geeignet sein, den entstehenden Thiolaten, Selenolaten sowie Tellurolaten eine ausreichende thermische Stabilität zu verleihen, sowie die Neigung zu Kristallisation soweit zu erhöhen, dass auch Kristallstrukturanalysen der Produkte möglich werden. Die Charakterisierung soll vornehmlich mittels NMR (1H, 13C, 29Si, 77Se, 125Te) sowie neben Elementaranalysen durch IR, Raman- und GC/MS-Messungen erfolgen sowie, soweit möglich, durch Kristallstrukturanalysen. Neben dem synthetischen Aspekt dürften die zu synthetisierenden Substanzen auch interessante Ausgangsstoffe zur Darstellung von Seleniden und Telluriden der eingebauten Elemente sowohl durch Pyrolyse als auch über CVDVerfahren sein. In diesem Zusammenhang sollen die Produkte auch thermoanalytisch untersucht werden und die Pyrolyse mittels Röntgenpulverdiffraktogrammen auf ihren Phasenbestand hin analysiert werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen