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Erzählungen von Gestern und Morgen. Städtische Selbstbilder zwischen Geschichtsbezug und Zukunftsorientierung in Deutschland, 1900 bis 1960

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2001 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5307180
 
Gegenstand des Projektes ist die Analyse von städtischen Selbstbildern in Deutschland in der Zeit der Hochindustrialisierung. Untersucht werden sollen sie anhand von Narrativen, mit denen städtische Eliten zu bestimmten Anlässen einer Idee von ihrer Stadt Ausdruck gaben oder diese zu prägen suchten. Von zentralem Interesse ist das Verhältnis zwischen der Bezugnahme auf kommunale Vergangenheit bzw. Tradition und der Entwicklung von Zukunftsvisionen bzw. der Verwendung von Fortschritts- und Modernitätsnarrativen. Im Mittelpunkt des Forschungsvorhabens stehen offizielle Erzählungen, doch wird auch die Produktion, Verbreitung und praktische Umsetzung von Ideen über den Zusammenhang von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der jeweiligen Stadt in ihrer städtischen Öffentlichkeit untersucht. Anhand der Konflikte, die sich an den Erzählungen entzündeten, soll die gesellschaftliche Verankerung der ihnen jeweils zugrundeliegenden Ideen herausgearbeitet, die Verbindung zu sozialen Strukturen und politischer Herrschaft hergestellt werden. Die Analyse setzt dazu an verschiedenen Anlässen für die Produktion von Vergangenheits- und Zukunftsnarrativen an: Vorworten zu stadtgeschichtlichen Werken und diesen selbst, Grußworten bei Jubiläen, der Veranstaltung von Stadtfesten, der Errichtung von Denkmälern und der Ausrichtung von Ausstellungen. Dabei sollen sowohl die einzelnen Äußerungen als auch die politischen Debatten in ihrem Vorfeld bzw. die aus ihnen folgenden Politikmaßnahmen untersucht werden. Am Beispiel der drei Städte Dortmund, Dresden und Freiburg i.Br. sollten Entwicklungen und Veränderungen der Selbstbilder im Untersuchungszeitraum herausgearbeitet, aber auch ihre Konstanz über Brüche hinweg aufgezeigt werden. Gegenstand der Analyse sind die Jahre von 19oo bis 196o mit ihren tiefen Zäsuren. Diese Epoche erlaubt es, die Erzählungen und kommunalen Aktionen zu spezifisch städtischen, aber auch zu allgemeingeschichtlichen Faktoren in Beziehung zu setzen. Der Vergleich zwischen den drei Fällen schließlich soll die Bestimmung von strukturellen Gemeinsamkeiten und lokalen Besonderheiten und Unterschieden ermöglichen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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