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Wissensproduktion und "Wissenshaltungen" in der Sternenkunde des 17. und 18. Jahrhunderts: Kultur der Haushalte und Kultur europäischer Akademien

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2004 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5307226
 
Die Sternenkunde der Frühen Neuzeit umfaßte astronomische wie astrologische Elemente und wurde auch von nicht gelehrten Bevölkerungsgruppen betrieben und alltäglich genutzt. Mit der Gründung der großen Akademien in Europa seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde sie zugleich zu einer Leitwissenschaft dieser nach neuen Inhalten und Methoden strebenden, aber auf traditionelle Spezialisten angewiesenen Institutionen: Viele der dorthin berufenen Astronomen/Kalendermacher arbeiteten noch bis weit ins 18. Jahrhundert mit ihren Familien auch in privaten Haushalten mit populärem Umfeld. Das Projekt fragt nach der Bedeutung einer "Kultur der Haushalte" für die sternenkundliche Wissensproduktion und entsprechende "Wissenshaltungen" im Verhältnis zum akademischen Feld. Dazu ermittelt es die beide Felder jeweils strukturierenden sozialen, Arbeits- und Organisationspraktiken und begreift diese als bedeutungstragend, d.h. konstitutiv für je inhärente "gedachte Ordnungen". Sternenkunde rückt als zunächst gesamtgesellschaftlich effizientes Deutungssystem in den Blick. Exemplarisch und in komparativer Perspektive (Berlin, London, später: Bologna) werden an dessen Wandel die Einbindung bzw. Ausgrenzung/Entwertung lokaler und personaler Wissenshaltungen als wesentliche Momente einer durch die Institutionen geprägten universalistischen Wissenskultur gezeigt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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