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Eine Geschichte der Todesstrafe: Erörterungen zum Verhältnis von Gewalt und zivilisiertem Selbstverständnis vom 17. bis zum 19. Jahrhundert

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 1996 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5308198
 
Die Untersuchung betrachtet die Todesstrafe innerhalb der kulturellen Transformationen vornehmlich des 18. und 19. Jahrhunderts. Die zeitgenössische Vorstellung, auf dem Weg in ein neues Zeitalter zu sein, ging mit dem Paradigma der Gewaltlosigkeit einher. Die gepredigte Gewaltlosigkeit verfolgte jedoch keineswegs einen Selbstzweck, sondern diente vielmehr der Produktion eines zivilisierten Selbstverständnisses. Folglich wurde der Tod als Strafe auch nicht abgeschafft, sondern das Vollstreckungsverfahren so verändert, daß die Gwalthaftigkeit des Exekutierens verschleiert wurde: technisiert, rationalisiert und im Verborgenen wurden in der Mitte des 19. Jhs. diejenigen Kriminellen exekutiert, die das Gemeinwesen in seinen Grundfestn zu gefährden schienen. Meine Betrachtungen beginnen mit dem frühneuzeitlichen Strafwesen, um dann von der Mitte des 18. Jhs. an in den Diskursfeldern Gesellschafts- bzw. Vertragstheorie, Technisierung/Rationalisierung, Vernunft und Individuum sowie Visualität/Öffentlichkeit die Produktion eines zivilisierten Selbstverständnisses aufzuzeigen. Um die Wechselwirkungen von Diskursen und Praktiken seriös zu erarbeiten, ist die Betrachtung der 'Justizpraxis' auf Hamburg fokussiert, wird aber immer in einen überregionalen Kontext eingebettet. Als Geschichte der Gewalt und als Implementierung foucaultscher Diskurstheorie in quellennahe Historiographie bewegt sich die Arbeit in zwei innovativen Forschungsfeldern.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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