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Experimente zu Anreizen in Organisationen

Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Förderung Förderung von 2001 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5308322
 
Erstellungsjahr 2008

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Schwerpunkte des vorliegenden Projektes sind die Analyse von Anreizen In Organisationen insbesondere im Hinblick auf Turnierentlohnungen, dynamische Effekte individueller Leistungslöhne, sowie Leistungsbewertung und Delegation. Untersuchungen von Anreizsystemen in realen Organisationen sind insbesondere aus Gründen mangelnder Kontrolle und Vergleichbarkeit sowie Vertraulichkeit von Daten überaus schwierig. In dem vorliegenden Projekt werden daher in einem methodischen Dreischritt grundlegende Ansätze zu Vergütungen analysiert. Im ersten Schritt werden Anreizsysteme formal theoretisch beleuchtet. In einem zweiten Schritt wenden die Vorhersagen der theoretischen Modelle mit Verhalten in Laborexperimenten verglichen. Da insbesondere Modellierungen von Arbeitsanstrengungen als abstrakte strategische Wahl tatsächliche Arbeitssituationen stark vereinfachen, werden als erste Näherung in einem dritten Schritt Laborexperimente durchgeführt, in denen Anstrengungen in Form von tatsächlichen Arbeitsaufgaben erbracht werden müssen. Die Ergebnisse des Projekts wurden in zahlreichen Papieren dargestellt, welche zum Teil bereits In sehr angesehenen internationalen Zeitschriften veröffentlich werden konnten, wie zum Beispiel American Economic Review, European Economic Review, German Economic Review, Journal of Labor Economics, Labor Economics, Journal of Economic Behavior and Organization, Journal of Institutional and Theoretical Economics, etc.. Der innovative Einsatz der experimentellen Methode ist auch in der Tagespresse auf anerkennende Resonanz gestoßen. Besonders fruchtbar war für uns die Beschäftigung mit Experimenten mit realen Anstrengungen insbesondere in methodischer Hinsicht Wir haben im Laufe des Projekts hier einige methodische Innovationen entwickelt die auch in zukünftigen Experimenten eingesetzt werden können. Ein typisches Problem, auf das wir In den Experimenten zu Beginn gestoßen sind, ist das Probanden in typischen Experimenten mit realen Anstrengungen im Labor keine Alternative angeboten wird zu den Arbeitsanstrengungen. In realen Arbeitssituationen bestehen solche Alternativen jedoch meistens, und dies gibt größere Möglichkeiten zum „shirking". Daher haben wir solche Alternativen in unsere Experimente eingebaut auch um das Ausmaß von Shirking zu messen. Ein erster Ansatz war die Einführung einer Pause-Taste. Das Drücken dieser Taste hatte zur Folge, dass die Teilnehmer für eine kurze Zeit nicht produktiv arbeiten konnten, aber einen kleinen Geldbetrag individuell gutgeschrieben bekamen. Wir konnten nun in jedem Treatment messen, wie oft diese Taste gedrückt worden ist und hatten daher ein zusätzliches (inverses) Anstrengungsmaß zur Verfügung. Eine andere Alternative zur Arbeitsanstrengung war die Möglichkeit frei Im Internet zu surfen. Ein weiteres Problem in Experimenten mit realen Anstrengungen ist die große Heterogenität der Teilnehmer bezogen ihrer Fähigkeiten, die Aufgaben zu bearbeiten. Hier hat sich eine weitere Innovation bewährt, die wir „Ability Checker" Runden genannt haben. Zu Beginn und zum Ende der Experimente ließen wir die Probanden einzeln die Aufgabe bearbeiten bei Bezahlung eines festgelegten Stücklohns. Die Leistung in diesen Runden konnte dann als Kontrollvariable in die Auswertungen aufgenommen werden und so für die vorher unbeobachtete Heterogenität in den Fähigkeiten kontrolliert werden.

 
 

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