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Erarbeitung einer wissenschaftlichen Darstellung zur Geschichte des Parlamentarismus im Deutschen Reich 1871-1890

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 1996 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5308522
 
Ziel des Forschungsprojekts ist die Erarbeitung einer umfassenden Monographie zur Geschichte des Parlamentarismus während der beiden ersten Jahrzehnte des Deutschen Kaiserreichs (1871189o). Das Vorhaben soll vor allem drei leitende Fragen beantworten. Die erste lautet, wie das politische System des Kaiserreichs zu charakterisieren ist, und wie es um die Chancen seiner Entwicklung hin zu einem voll entwickelten konstitutionellen oder zu einem parlamentarischen System bestellt war. Die zweite Frage lautet, ob und in welchem Umfang der Reichstag die Chance, die ihm das allgemeine Wahlrecht und der Bedarf an neuen Gesetzen boten, nutzen konnte, um zur maßgeblichen Triebkraft der inneren Nationsbildung zu werden. Die dritte Frage geht dahin, ob und in welcher Weise der Reichstag von der 'politischen Kultur' des Kaiserreichs beeinflußt, bzw. in welcher Weise er umgekehrt diese zu prägen im Stande war. Untersucht werden die innere Organisation und Arbeitsweise des Reichstags, sein durch Wahlen, Parteien und Verbände vermitteltes Verhältnis zur Gesellschaft, die Wahrnehmung des Parlamentsbetriebs durch die Medienöffentlichkeit, das Selbstverständis und die Selbstdarstellung der Abgeordneten sowie, entlang der Zeitachse und abhängig von den jeweiligen politischen Mehrheiten, das Verhältnis des Reichstags zur 'Reichsleitung' einschließlich des gemeinsam verwirklichten gesetzgeberischen Programms.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Gerhard Ritter
 
 

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