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`Bet-hedging`-Strategien bei der Diapause monogononter Rotifera bei besonderer Beachtung amiktischer Dauerei-Bildung und verlängerter Diapause
Antragsteller
Dr. Thomas Schröder
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung
Förderung von 2001 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5308732
Monogononte Rotatorien besiedeln sehr unterschiedliche Gewässer von temporären Kleingewässern bis zu großen Seen. Durch den Wechsel von parthenogenetischer Fortpflanzung (Produktion von Subitaneiern) und sexueller Reproduktion (Produktion von diapausierenden Latenzeiern) können sie flexibel auf wechselnde Umweltbedingungen reagieren. Erst kürzlich ist deutlich geworden, dass mehrere Arten neben Subitaneiern gleichzeitig parthenogenetisch auch Latenzeier erzeugen. Aufgrund dieser Eigenschaften eignen sich Rotatorien sehr gut als Modellorganismen zur Untersuchung von Lebenszyklusstrategien in Lebensräumen mit einem breiten Spektrum von sehr unregelmäßigen Umweltbedingungen bis zu regelmäßiger saisonaler Variabilität. Die ökologische und evolutive Bedeutung der verschiedenen Latenzeier als Risikostreuungsstrategien (bet-hedging-Strategien) in Lebensräumen mit unvorhersagbar variierenden Umweltbedingungen soll bei mehreren Arten vergleichend in unterschiedlichen Gewässertypen untersucht werden. Mit Hilfe populationsgenetischer Untersuchungen und Life-table-Experimenten soll getestet werden, ob in Gewässern unterschiedlicher Variabilität verschiedene Klone dominieren, die in Anpassung an den Grad der Berechenbarkeit von Umweltfaktoren wie Austrocknung und Verfügbarkeit von Nahrung unterschiedlich stark zu parthenogenetischen Bildung von Latenzeiern neigen. Ultrastrukturuntersuchungen der verschiedenen Latenzeitypen sollen aufzeigen, ob Unterschiede in der Speicherung von Reservelipiden auf eine Eignung zur Kurz- beziehungsweise Langzeitdiapause hindeuten.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA
Kooperationspartner
Professor Dr. John J. Gilbert; Professor Dr. Klaus Hausmann