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Die Bearbeitung ethnonationaler Konflikte durch internationale Organisationen und NGOs am Beispiel der Konflikte zwischen Georgien und Abchasien und zwischen Moldau und Transnistrien
Antragsteller
Professor Dr. Egbert Jahn
Fachliche Zuordnung
Politikwissenschaft
Förderung
Förderung von 2001 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5308768
Die Bearbeitung internationaler ethnonationaler Konflikte ist in den letzten Jahren ein in Wissenschaft und Praxis expandierender Bereich. Der Umbruch in Osteuropa hat gezeigt, daß zahlreiche potentiell gewaltsame Konflikte zwischen ethnischen Gruppen gewaltfrei ausgetragen wurden. In manchen Regionen Osteuropas jedoch, so im ehemaligen Jugoslawien und in mehreren Regionen im Kaukasus sowie in Moldau ist es zu Sezessionsbestrebungen bislang autonomer Territorien und von Teilgebieten ohne besonderen Status gekommen, die mit staatlicher Gewalt beantwortet wurden und eine zeitweilige Eskalation zum Krieg zur Folge hatten. Benachbarte Staaten und internationale gouvernementale Organisationen (IGOs), später auch nationale und internationale nichtgouvernementale Organisationen (NGOs), gegannen sich relativ bald in diese Konflikte einzumischen, mit dem Ziel, eine friedliche Konfliktbearbeitung in Gang zu setzten. Das Projekt hat zwei Ziele: Zum einen sollen die verschiedenen Strategien der Konfliktbearbeitung in den zwei ausgewählten Konfliktgebieten (Moldau/Transnistrien und Georgien/Abchasien) dargestellt und analysiert werden. Dabei soll das begriffliche Instrumentarium der Konfliktbearbeitungsliteratur genutzt werden, um die einzelnen Methoden der Konfliktbearbeitung zu sichten, Konfliktphasen voneinander zu unterscheiden und die Rolle der Akteure zu bestimmen. In einem zweiten Schritt geht es darum, das begriffliche Instrumentarium und die Regulierungsvorschläge in der Literatur zur Konfliktbearbeitung kritisch zu betrachten und sie daraufhin zu überprüfen, ob sie der Realität der Konflikte und der Erfordernisse ihrer Bearbeitung standehalten bzw. evtl. einer Verfeinerung bedürfen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen