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Wissenschaftliches Netzwerk Erziehungswissenschaftliche Autismusforschung

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 530948278
 
Ziel des Vorhabens ist der Aufbau eines wissenschaftlichen Netzwerks für erziehungswissenschaftliche Autismusforschung im deutschsprachigen Raum. Es soll zur nationalen und internationalen Vernetzung von Wissenschaftler:innen in allen Karrierephasen beitragen, die zu diesem Themengebiet forschen, aber bisher noch nicht zusammenarbeiten. Insb. soll auch autistischen Forscher:innen ein Forum geboten werden. Auf dem Gebiet der erziehungswissenschaftlichen Autismusforschung erscheint ein Austausch auf internationaler Ebene besonders ertragreich, denn insb. im angelsächsischen Raum ist die Forschung weiter fortgeschritten. Der flexible organisatorische Rahmen, den wissenschaftliche Netzwerke bieten, soll es ermöglichen, an interdisziplinäre, internationale Entwicklungen anzuknüpfen, die für die Etablierung einer erziehungswissenschaftlichen Autismusforschung im deutschsprachigen Raum besonders relevant erscheinen: 1.Das Konzept der Neurodiversität, das sowohl in den Neurodiversity Studies als auch in den Critical Autism Studies von großer Bedeutung ist, soll (differenz-)theoretisch reflektiert und hinsichtlich seiner Bedeutung für die Entwicklung einer erziehungswissenschaftlichen Autismusforschung diskutiert werden. Erziehungswissenschaftliche Autismusforschung wird dadurch in den größeren Zusammenhang einer Erziehungswissenschaft eingeordnet, die sich aus sozial- und kulturwissenschaftlicher Perspektive unter Einbeziehung aktueller neurowissenschaftlicher Erkenntnisse mit ‚verkörpertem Lernen‘ (embodied learning) bzw. 'verkörperter Bildung' beschäftigt. 2.Die soziale Neurodiversitätsbewegung von Expert:innen aus eigener Erfahrung drängt auf eine partizipative erziehungswissenschaftliche Autismusforschung, die der neurodivergenten Wahrnehmung und den Spezialinteressen von Autist:innen Rechnung trägt und ihren biographischen Erfahrungen Gehör verschafft. Das Vorhaben beteiligt deshalb mehrere autistische Forscher:innen (als Netzwerkmitglieder und Referent:innen) und strebt an, beide Themenbereiche in partizipativer Form zu bearbeiten. Insb. soll das Netzwerk Verbindungen zur gerade erst emergierenden internationalen empirischen Neurodiversitätsforschung herstellen und Konzeptionen für empirische Forschungsvorhaben im deutschsprachigen Raum erarbeiten. Da die skizzierten Transformationsprozesse im angelsächsischen Raum viel systematischer vorangetrieben werden als im deutschsprachigen Raum, soll im beantragten DFG-Netzwerk Erziehungswissenschaftliche Autismusforschung ein wissenschaftlicher Austausch mit ausgewählten Expert:innen aus dem angelsächsischen Raum erfolgen - u.a. zur Intensivierung der internationalen und interdisziplinären wissenschaftlichen Kommunikation und zur Gewinnung wichtiger Impulse. Das Netzwerk soll in Orientierung an den englischsprachigen autismusbezogenen wissenschaftlichen Netzwerken aufgebaut werden und durch die Schaffung von digitalen Kommunikationsstrukturen dauerhaft erhalten bleiben.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
Beteiligte Person Dr. Marek Grummt
 
 

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