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Sentenzen im Werk des Tacitus

Antragsteller Dr. Roderich Kirchner
Fachliche Zuordnung Griechische und Lateinische Philologie
Förderung Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5309800
 
Diese Arbeit untersucht, an welchen Stellen, auf welche Weise und wozu der römische Historiker Tacitus in seinen Werken Historien, Annalen und Agricola Sentenzen (meist kurze Sätze mit dem Anspruch auf Allgemeingültigkeit) verwendet. Aus der antiken rhetorischen Theorie (Quintilian) ergeben sich eine Definition der Sentenz sowie die zur Beschreibung geeigneten Kategorien und Funktionen. Insgesamt werden mehr als 300 Belege gesammelt, von denen knapp zwei Drittel aus den Reden, die in die Geschichtswerke eingelegt sind, stammen. Die Sentenzen sind Bestandteile des rhetorischen Ornats und erfüllen somit schmückend-stilistische Funktionen, die allerdings eng mit ihren argumentativen Funktionen verknüpft sind. In den Reden dienen Sentenzen dem Historiker zusätzlich dazu, den jeweiligen Redner zu charakterisieren und aufgeworfene Fragestellungen zu durchdenken. Für die historische Erzählung ergibt sich aus den exemplarischen Interpretationen zweier Partien (Historien, 1,76 und Annalen 2,39-40), dass Sentenzen auch größere Zusammenhänge sowie die Ursachen historischer Vorgänge aufzeigen. Folglich ist ihnen in einzelnen Fällen ein historischer Erkenntniswert zuzuschreiben. Die Anordnung sämtlicher Belege nach Themenkreisen zeigt, dass Tacitus mit Hilfe des Stilmittels der Sentenz zentrale Anliegen seines Werkes in knapper und pointierter Form darstellt.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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