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Die slavische Moderne und Heinrich von Kleist. Zur zeitbedingten Rezeption eines Unzeitgemäßen in Rußland, Polen und Kroatien
Antragstellerin
Professorin Dr. Andrea Meyer-Fraatz
Fachliche Zuordnung
Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung
Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5310202
Nach einer in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dominierenden patriotischen Rezeption der Werke Heinrich von Kleists beginnt man um die Jahrhundertwende zunächst im deutschen Sprachraum, kurz darauf auch in Rußland, Polen und Kroatien, Kleists Modernität zu entdecken, die in der vorliegenden Arbeit als ein spezifischer, moderne Sprachskepsis vorwegnehmender Sprachgebrauch beschrieben wird. In drei Hauptkapiteln wird anhand von Übersetzungen, Essays und intertextuellen Bezügen vornehmlich einiger bedeutender russischer, polnischer und kroatischer Autoren analysiert, inwiefern diese spezifische Modernität in der nur punktuell gegebenen Rezeption zum Ausdruck kommt. Vorangestellt sind den Detailuntersuchugen jeweils Übersichten über die gesamte, alles in allem sporadische, Kleistrezeption in den jeweiligen Literaturen. Es zeigt sich, dass Kleists Modernität zwar durchaus erkannt und in Essays zur Sprache gebracht wird. Die übersetzerische Rezeption seiner Werke selbst ausgesprochen moderner Autoren erweist sich jedoch häufig als nicht modern. Die Gründe für diese einerseits aus dem Impuls der modernen Rezeption Kleists gespeiste Begeisterung einzelner Autoren für diesen Dichter und die andererseits nicht transferfähigen Spezifika seiner die Moderne antizipierenden Werke, die vor allem in den jeweiligen kultur- und insbesondere literarhistorischen Bedingungen der jeweiligen Länder liegen, werden im Schlusskapitel skizziert.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen