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Strafanstalt als Besserungsmaschine. Reformdiskurs und Gefängniswissenschaft (1775-1848)

Antragsteller Dr. Thomas Nutz
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5310618
 
Thema der Studie ist die Formierung eines Diskurses über die Reform der Haftanstalten und des neuen Wissensgebietes der Gefängniskunde sowie der Prozeß der Erfindung der neuen, im wesentlichen pädagogisch-therapeutischen Strafanstalt von 1770 bis ca. 1850. Ich möchte damit einen Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte der neuen Disziplin der Gefängniskunde auf drei Ebenen leisten: Zum einen untersuche ich den Diskurs über die Reform der Gefängnisse im deutschen Sprachraum als soziale Praxis des Sprechens über die Konzeption der Strafhaft. Zum anderen geht es um die Entwicklung eines disziplinspezifischen, durch Internationalität geprägten Fachwissens, d.h. die Herausbildung und zunehmende Verfeinerung der Theorien eines pädagogisch-therapeutischen Strafvollzugs und des Konzepts der Strafanstalt. Hier muss das geographische Spektrum international sein, denn die Ideen, Begriffe und Konzepte des Fachwissens fluktuierten zwischen den einzelnen europäischen und nordamerikanischen Staaten hin und her. Die dritte Ebene bezieht sich schließlich auf die Entwicklung der konkreten Reformen des Gefängniswesens am Beispiel Preußens. Da der Gefängnisreformdiskurs eminent praxisbezogen ist, muss die Beziehung der diskursiven Formation der Gefängniskunde zu einem konkreten Staat herausgearbeitet werden, in meinem Fall Preußen.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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