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Die Diktatur des Konsenses. Geschichtswissenschaft in der DDR

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5310802
 
Die Arbeit behandelt die Verwandlung der tradierten Geschichtswissenschaft in der SBZ/DDR in eine parteiloyale Fachdisziplin. Gestützt auf einen diskursgeschichtlichen Untersuchungsansatz, werden die fachliche Institutionalisierung und inhaltliche Kodifizierung eines spezifischen Geschichtsdenkens erhellt, in dem Professionalität und Parteilichkeit zusammenflossen und eine eigene historische Sinnwelt erzeugten, die in immer weitergehendem Maße ohne direkte politische Steuerung zu existieren vermochte. Mit Hilfe einer immunisierenden, mobilisierenden und integrierenden Abgrenzung von der westlichen Gegnerschaft gelang es so, die Verständigung über die Vergangenheit in der DDR zu einer Disziplin zu formen, in der politische Instrumentalität nicht als fachliches Ungenügen in Erscheinung trat. Die auch im Binnenleben der Disziplin zutage tretende Geltungskraft und Geltungstiefe des staatssozialistischen Geschichtsdiskurses erlaubt Rückschlüsse auf das eigentümliche Paradoxon von Stabilität und Revolution zu ziehen, das die zweite deutsche Diktatur prägte.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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