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Auswirkungen von Process-Mining-Werkzeugen auf die Prozessanalyse (ProImpact)
Antragsteller
Professor Dr. Jan Mendling
Fachliche Zuordnung
Datenmanagement, datenintensive Systeme, Informatik-Methoden in der Wirtschaftsinformatik
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 531115272
Neue Arten von Analysewerkzeugen verändern die Art und Weise, wie Prozessanalytiker ihre Arbeit verrichten, grundlegend und dürften sich drastisch auf verschiedene professionelle Dienstleistungen wie Wirtschaftsprüfung oder Prozessmanagement auswirken. In diesem Zusammenhang bezeichnen wir Analysewerkzeuge, die Einblicke in Prozesse ermöglichen, als Process Mining Tools. In den letzten Jahren wurden Process-Mining-Tools zunehmend von Unternehmen und von professionellen Dienstleistungsunternehmen für die Analyse von Geschäftsprozessen eingesetzt. Eine wichtige Fähigkeit von Process Mining Tools ist es, visuelle Darstellungen von Geschäftsprozessen aus feingranularen Ereignisdaten zu generieren, die sich über verschiedene Akteure und Abteilungen erstrecken. Auf diese Weise werden die digitalen Spuren der Arbeitsteilung als Prozessmodell sichtbar, das mit Informationen über Mengen und Wahrscheinlichkeiten angereichert wird. Die Forschung im Bereich Process Mining hat sich traditionell auf die Entwicklung neuer und verbesserter Algorithmen konzentriert. Neuere Forschungen über die Auswirkungen von Process Mining auf die Organisation zeigen die Vorteile für die Wertschöpfung auf. Die Forschung zu den Auswirkungen von Process-Mining-Tools auf die Arbeit von Prozessanalysten beschränkte sich bisher auf explorative Studien. Interviews haben gezeigt, dass Analysten Herausforderungen bei der Durchführung von Process-Mining-Projekten wahrnehmen und verschiedene Arten von Strategien anwenden, um ihre Ergebnisse zu verstehen, zu planen, zu analysieren und zu bewerten. Auf individueller Ebene beschränkt sich die Theoriebildung auf die Beobachtung, dass Modelle der Technologieakzeptanz vermutlich anwendbar sind. Diese Theorien konzentrieren sich jedoch auf die Voraussetzungen für die Nutzung, während sie nur wenig darüber aussagen, wie die werkzeuggestützte Aufgabenerfüllung auf das Verhalten zurückwirkt. Die Dynamik der tatsächlichen Nutzung in den Vordergrund zu stellen, ist die Grundlage für das Verständnis der Auswirkungen, die Process Mining Tools auf die Arbeit von Prozessanalysten haben. Das Projekt ProImpact befasst sich mit diesem Forschungsproblem. Es leistet einen Beitrag zur Informationssystemforschung, zur Wirtschaftsprüfung und zum Geschäftsprozessmanagement, indem es die Auswirkungen von Process Mining Tools auf die Arbeit von Prozessanalysten empirisch untersucht. Zu diesem Zweck werden folgenden Forschungsfragen adressiert. (Q1) Wie interagieren Prozessanalysten mit Process Mining Tools, um ihre Analyseaufgaben zu erfüllen? (Q2) Wie und in welchem Ausmaß werden Prozessanalysten bei der Verwendung von Process Mining Tools von Selbstzufriedenheit beeinflusst? (Q3) Wie und in welchem Ausmaß werden Prozessanalysten bei der Verwendung von Process-Mining-Tools durch den Abbau von Fähigkeiten beeinträchtigt? (Q4) Inwieweit unterscheidet sich die Wirkung von Process-Mining-Tools auf Prozessanalysten im Bereich Audit und Redesign?
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Belgien
Partnerorganisation
Fonds Wetenschappelijk Onderzoek - Vlaanderen
Research Foundation Flanders (FWO)
Research Foundation Flanders (FWO)
Kooperationspartnerin
Professorin Dr. Mieke Jans