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Das Sozialleben öffentlicher Traditionen in Japans alter Kaiserstadt

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2001 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5311962
 
In Kyoto, Japans alter Kaiserstadt, hat sich in den verganenen Jahren eine intensive öffentliche Debatte über den Erhalt der öffentlichen, jedermann zugänglichen Traditionen entwickelt, in der vor allem das Stadtbild zum Streitobjekt geworden ist. Dargestellt und analysiert werden die Konzepte und Handlungsweisen an der Debatte beteiliger Politiker, Stadtbeamter, Experten, Bürgerinitiativen, Eigentümer und Normalbürger, unter denen 1998/99 eine 17monatige ethnographische Feldforschung durchgeführt wurde. Beispielhaft werden der Streit um die geplante, aufgrund von Bürgerprotesten aber zurückgezogene Kopie einer Pariser Fußgängerbrücke, die Bemühungen um den Erhalt der historischen machiya-Stadthäuser und die Organisation des berühmtesten Traditionsfestes Gion matsuri dargestellt. Sodann werden die zugrundeliegenden Traditionskonzepte (die zum Teil eher Formtreue, zum Teil eher die Bewahrung des zugrundeliegenden Ethos betonen), die Vorstellungen über private und öffentliche Rechte (Einschränkungen des Privateigentums werden nur sehr zögerlich getroffen), die unterschiedlichen Demokratieerwartungen und der Kontrast zwischen Alteingesessenen und Neueinwohnern (bei dem häufig den letzeren die Verteidigung der Traditionen üerlassen wird) beleuchtet. Beabsichtigt ist ein Beitrag zur Ethnographie des wenig bearbeiteten Kyotoer Alltagslebens. Daneben soll durch den Fokus auf ein Debatten-Netzwerk, das die Stadt selbst thematisiert, sowie die Kombination teilnehmender Beobachtung mit Fragebögen und formalen Methoden auch ein neuer Impuls für die Stadtethnologie gegeben werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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