Transformation neopatrimonialer Semi-Rentierstaaten in der arabischen Welt. Eine komparative Analyse der politischen Systeme in Ägypten, Syrien, Jordanien und Palästina und ihrer Transformationen in den 90er Jahren

• Applicant: Professor Dr. Peter Pawelka
• Subject Area: Political Science
• Term: from 2001 to 2010
• Project identifier: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5312100

Das Thema des Projektes ist die komparative Analyse von Transformationen politischer Systeme im arabischen Osten (Mashreq), von Ägypten über Jordanien und Plästina bis Syrien. Ziel der Untersuchung ist es, empirische und theoretische Erkenntnisse zu erarbeiten über bisher stattgefundene Transformationen sowie die Richtung potentiell zukünftiger Veränderungen dieser Systeme. Theoretisch wird sich das Projekt auf das Neopatrimonialismus-Paradigma, kombiniert mit dem Rentierstaatsansatz (SemiRentiers bzw. politische Rentiers), stützen. Gearbeitet wird mit der Hypothese, daß es sich bei diesen vier Staaten um je verschiedene Ausformungen neopatrimonialer politischer Rentiers handelt. Ausgegangen wird von der empirischen Beobachtung, daß diese Systeme einerseits relativ flexibel (v.a. über Kooptation in die politischen Eliten), andererseits sehr stabil und widerstandsfähig sind (sehr starke Führungen mit meist breiter Legitimation, auf der Basis der Distribution von Renten). Die Transformationsforschung, die Demokratisierungsprozesse analysiert, hat den Vorderen Orient wegen der bisher ausgebliebenen Demokratisierung völlig vernachlässigt. Doch auch dort gibt es Veränderungen, bisher vor allem auf der Ebene der Eliten, z.B. über die Herausbildung neuer Herrschaftskondominien. Die besondere Relevanz dieser Arbeit besteht darin, eben diese Transformationsprozesse in empirischen, komparativ ausgerichteten Analysen zu untersuchen, ihre Kausalität und Richtung theoretisch zu bestimmen und damit einen Beitrag zu einer auf die Region bezogenen Theorie der Transformation zu leisten.

• DFG Programme: Research Grants