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Grenzen der Sprache - Möglichkeiten der Sprache. Untersuchungen zur Textsorte Musikkritik
Antragstellerin
Dr. Christiane Thim-Mabrey
Fachliche Zuordnung
Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung
Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5312282
Im Zusammenhang mit Musikkritiken wird immer wieder der "Unsagbarkeitstopos" in die Diskussion gebracht, d.h. die Auffassung, daß Musik im Vergleich zur Sprache ganz anders geartet und deshalb einer sprachlichen Beschreibung kaum zugänglich sei. Die Arbeit untersucht, inwieweit und in welchem Sinne hier die Sprache tatsächlich an Grenzen der Sagbarkeit stößt. Im Rahmen eines kognitiv-semantischen Ansatzes wird nachgewiesen, daß die Texte mit ihren Beschreibungen von musikalisch Wahrgenommenem von Lesern trotz notorischer "Verbalisierungsnot" gleichwohl verstanden werden können, d.h. die beschreibenden Ausdrücke können mit Bedeutungen verbunden, semantisiert werden. Die in der Untersuchung ermittelten Semantisierungsverfahren gehören, als "Möglichkeiten der Sprache", zum allgemeinen, nicht nur im Umgang mit Musikkritik eingesetzten Sprachwissen von Sprachteilhabern. Die Verfahren operieren wesentlich auf der Verbindung von Textausdrücken mit anderen im selben sowie in anderen Texten derselben Textsorte, so wie sie den Lesern sich in deren Leseerfahrung erschließt. Deshalb schließen die semantischen Untersuchungsergebnisse und Thesen an eine eingehende textlinguistische Analyse der Textsorte an.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen