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Grundzüge einer Ethik der Nierentransplantation
Antragsteller
Privatdozent Dr. Ralf Bickeböller
Fachliche Zuordnung
Reproduktionsmedizin, Urologie
Förderung
Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5312680
Ausgehend von einer erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Einordnung der Medizin als pragmatischer Wissenschaft werden die anthropologischen Voraussetzungen für die Transplantationsmedizin am Beispiel der Nierentransplantation entwickelt. Schon die historische Entwicklung der Nierentransplantation zeigt einen Wechsel von einer komplexen Interpretation von Krankheit hin zum Einorganparadigma. Dieses reduktionistisch anmutende Paradigma wird jedoch den Grunddimensionen chronischen Krankseins zugeordnet, so daß verschiedene Argumente für die Nierentransplantation wie Zeit, Lebensqualität und Ökonomie hinsichtlich der existentiellen Erfahrung des chronischen Krankseins diskutiert werden können. Da die Transplantationsmedizin als einzige medizinische Disziplin auf spendebereite Mitmenschen angewiesen ist, werden die sich mit dem Tod, dem menschlichen Leib und der Frage, wer eine Person sei, stellenden Fragen unter dem Aspekt des "Selbst als ein Anderer" diskutiert, um mit den entfalteten Begriffen der Barmherzigkeit und der Fürsorge eine Begründung für die Organspende zu liefern. Die derzeit bestehenden "Organquellen" werden hinsichtlich ihrer anthropologischen Gewichtung für den Spender wie für den Empfänger untersucht, um im Schlußkapitel die Verteilungsregeln des Mangelgutes in den verschiedenen Facetten des Gerichtigkeitsbegriffes darzustellen.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen