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Jerusalem - Konstantinopel - Rom. Die Viten des Michael Synkellos und der Brüder Theodoros und Theophanes Graptoi

Fachliche Zuordnung Griechische und Lateinische Philologie
Förderung Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5314264
 
Im 9. Jahrhundert entsteht in Byzanz eine große Zahl von Viten von Heiligen, die Märtyrer für die Bilderverehrung gewesen sein sollen. Fast alle diese Viten werden von der bisherigen Forschung für historisch gehalten und zur Interpretation der Zeit des Ikonoklasmus benutzt. Dagegen zeigt sich, daß die Viten größtenteils legendär und meist viel später entstanden sind, als man sie datiert. In der vorgelegten Arbeit wird anhand einer Analyse der hagiographischen und chronographischen Quellen zu den Heiligen Michael Synkellos und Theodoros und Theophanes Graptoi einerseits die Entstehung einiger derartiger Texte exemplarisch erklärt und andererseits das Leben dieser Heiligen, soweit überhaupt faßbar, rekonstruiert. Fast alles, was die einschlägigen Viten berichten, ist fiktiv. Das betrifft vor allem auch den sogenannten Jerusalemer Filioquestreit. Mit Hilfe westlicher Quellen kann gezeigt werden, daß es in Jerusalem zu Beginn des 9. Jahrhunderts keine Kontroverse über den Ausgang des Heiligen Geistes "aus dem Vater und dem Sohn" gegeben hat, sondern daß es sich um eine rein westliche Angelegenheit handelt, die sich zwischen Rom und den Franken abspielte und erst unter dem Patriarchen Photios im Osten bekannt wurde.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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