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Charakterisierung eines dritten CVB3 Rezeptors und seiner Bedeutung für die Pathogenese und Therapie von virusinduzierten Herzerkrankungen
Antragstellerin
Professorin Dr. Michaela Schmidtke
Fachliche Zuordnung
Virologie
Förderung
Förderung von 2001 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5314336
Trotz intensiver Forschung sind die molekularen Mechanismen, die zu akuten und chronischen Herzentzündungen infolge einer Coxsackievirusinfektion führen, unklar. Dies gilt leider auch für die Erklärung des Organ- und Wirtstropismus dieser Viren. Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Infektion ist die Anhaftung der Viren an zelluläre Oberflächenmoleküle, die Rezeptoren. Nachdem in eigenen Unterschungen erstmals eine Coxsackievirus-B3(CVB3)-Variante isoliert wurde, die an einen bisher unbekannten Rezeptor bindet, besteht ein Hauptziel des Projektes in der Identifizierung dieses Rezeptors. Die Bindung an den unbekannten Rezeptor führte zu einem stark erweiterten Wirtsspektrum in Zellkulturen. Im Rahmen des vorliegenden Projektes soll die Bedeutung dieses Befundes für die CVB3-Infektion in NMRI-Auszuchtmäusen bestimmt werden. Dabei sollen molekular gut charakterisierte CVB3-Varianten eingesetzt werden, die unterschiedlich stark an die zwei bisher bekannten Rezeptoren, Decay Acceleration Faktor (DAF) und Coxsackie-AdenovirusRezeptor (CAR), bzw. an noch unbekannte Oberflächenmoleküle binden. Da eindeutig Strukturveränderungen in dem auch sehr stark immunogenen Hüllprotein VP1 diese Bindung an einen dritten Rezeptor ermöglichen, muss eine veränderte Immunogenität ausgeschlossen werden. Im Ergebnis der Untersuchungen sind neue Erkenntnisse zur Pathogenese und zum Wirtstropismus von CVB3 sowie Therapieansätze für die chronische Herzentzündung zu erwarten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen