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Isolierung und Charakterisierung von Komponenten der organischen Schalenmatrix der Schnecke Biomphalaria glabrata (Pulmonata, Basommatophora)

Antragsteller Professor Dr. Wilhelm Becker (†)
Fachliche Zuordnung Biochemie und Physiologie der Tiere
Förderung Förderung von 2001 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5314418
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Zeitraum Mai 2001 bis Mai 2005 konnten in einer sehr fruchtbaren interdisziplinären Kooperation mit der Arbeitsgruppe für Festkörperanalytik, Prof. Dr. M. Epple in Essen, Fragen beantwortet werden, die sowohl den anorganischen Festkörper als auch den organischen Matrixanteil der Schale der Süßwasserschnecke Biomphalaria glabrata betreffen. Unter anderem konnte belegt werden, dass die frühontogenetische Embryonalschale der Schnecke zunächst aus amorphem Calciumcarbonat angelegt wird, dem ein aragonitisches Muster eingeprägt ist. Die Phasentransformation zum Aragonit erfolgt offenbar, anders als in der Theorie, ohne die Zwischenstufe Vaterit zu durchlaufen. Das Hauptprotein der Schalenmatrix konnte in Zusammenarbeit mit K.-H. Mann und M. Nimtz vollständig sequenziert und als ein Glykoprotein der Dermatopontinfamilie mit einem ungewöhnlichen Zuckeranteil identifiziert werden. Da Dermatopontine aus Säugerhaut eng mit Glykosaminoglykanen (GAG) assoziiert sind, die auch in der Schalenmatrix reichlich vorhanden sind, handelt es sich vermutlich um ein Strukturprotein, das die calciumbindenden GAGs sterisch ausrichtet. Die Interaktionen zwischen Matrix und Kristall wurden mit Hilfe einer von der AG Epple entwickelten Constant-Composition-Kristallisationsanlage überprüft und eine stark inhibitorische Wirkung von frei gelöster Matrix auf die Kristallisation von Calciumcarbonat festgestellt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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