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Globalisierung und signifikative Regionalisierung: Konstitution territorialer Bezugseinheiten unter raum-zeitlich entankerten Bedingungen. Fallbeispiel: Mitteldeutschland

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung von 2001 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5315202
 
Mit zunehmender Globalisierung der Lebensbedingungen wird der bisherige (national definierte) Gesellschaft-Raum-Nexus durch vielfältige Entankerungs- und Wiederverankerungsmodi neu formiert. Damit sind neue Regionalisierungsprozesse bzw. die Neubildung von Regionen ("Europa der Regionen") verbunden. "Mitteldeutschland" ist keine territoriale Einheit mit politisch-normativen Grenzen, taucht jedoch 10 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung zunehmend in der Alltagssprache auf und wird medial maßgeblich vom "Mitteldeutschen Rundfunk" forciert. Fraglich ist, ob damit auch die Bildung einer neuen kollektiven Identität einher geht, und ob diese - im Zuge des deutsch-deutschen Transformationsprozesses - zwar alte kollektivistische Konzeptionen ersetzt, den Erfordernissen spät-moderner Lebensbedingungen jedoch zuwider läuft. Die Abklärung dieser Zusammenhänge verlangt nach einer Analyse der unterschiedlichen Kommunikationssituationen, in denen "Mitteldeutschland" seine symbolische und emotionale Bedeutung erhält. Dabei sind alltägliche Gesprächssituationen auch im Zeitalter elektronischer Massenmedien als die Orte zu begreifen, an denen regionsbezogene Identitäten gelebt und damit "wirklich" werden. Die konsequente Verknüpfung der Theorie der handlungszentrierten Sozialgeographie mit kommunikationswissenschaftlicher Methodik läßt grundlegend neue Erkenntnisse bezüglich der Konstitution raumbezogener (kollektiver) sozialer Wirklichkeiten unter globalisierten Lebensbedingungen und deren Konsequenzen für die gesellschaftliche Praxis erwarten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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