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Filmfestivals in Argentinien: eine Annäherung an die Zentrum-Peripherie-Dynamik in südamerikanischen Filmkulturen

Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 531611678
 
Filmfestivals sind für die Erforschung von „Filmkulturen“ (Harbord 2002) insofern von Bedeutung, als sie sich als relevante Orte der kulturellen Legitimation, der Professionalisierung und der Gewinnung eines neuen Publikums erweisen. Während sich die Forschung zu Filmfestivals in Europa beträchtlich ausgeweitet hat, ist sie in Lateinamerika noch in ihren Anfängen. Ziel dieses Projekts ist es, zu analysieren, wie Filmfestivals die Filmkulturen in zentralen und peripheren Städten Argentiniens prägen und verändern. Um dieses Ziel zu erreichen, werde ich drei führende Festivals anhand von vier Dimensionen vergleichend untersuchen: teilnehmende Filme, Fachleute, die die Veranstaltung besuchen, interne Organisation und die „Politik des Raums“(Loist 2015). Diese Dimensionen werden relevante Daten liefern, um zu erklären, wie Filmfestivals ihr Profil aufbauen, welche Veränderungen sie in den lokalen und regionalen Filmkulturen bewirken wollen und welche Möglichkeiten sie haben, den beruflichen Werdegang von Filmschaffenden zu beeinflussen. Die ausgewählten Festivals sind das „Buenos Aires Festival Internacional de Cine Independiente“ (BAFICI), das „ Festival Internacional de Cine de Mar del Plata“ un das nuere „Festival Internacional de Cine de las Alturas“ (FICA). Diese Festivals bilden eine relevante Stichprobe, da sie in Städten unterschiedlicher Größe stattfinden – in der Hauptstadt des Landes, in einem Badeort und in einer mittelgroßen Stadt im Nordwesten des Landes – und jedes Festival starke Verbindungen zur internationalen Filmszene aufgebaut hat. Das übergeordnete Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es zu analysieren, welche Rolle Filmfestivals für die südamerikanischen Filmkulturen spielen, ein Thema, das in den Kultur- und Medienwissenschaften bisher kaum erforscht wurde. Der argentinische Fall ist aufgrund der Bedeutung, die die argentinischen Filmfestivals in den letzten zwei Jahrzehnten erlangt haben, sowie aufgrund der wichtigen Position, die die argentinische Filmproduktion in der Vergangenheit eingenommen hat, besonders interessant. Darüber hinaus bietet diese Forschung eine Gelegenheit, ein relativ vernachlässigtes Thema in den Kultur- und Medienwissenschaften voranzubringen: die Zentrum-Peripherie-Dynamik in peripheren Ländern sowie die komplexen Beziehungen zwischen Städten in kulturellen Bereichen in Bezug auf Wettbewerb, Zusammenarbeit, regionale Führung und internationale Verbreitung . Für die Forschung wird ein qualitativer Ansatz verwendet, der auf drei Methoden beruht: Archivrecherche, Tiefeninterviews und ethnografische Beobachtung. Die gesamte Forschungsarbeit ist auf einen Zeitraum von zwei Jahren angelegt und wird von Prof. Dr. Skadi Loist (Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF) betreut, die Mitbegründerin des Film Festival Research Network und eine führende Expertin auf diesem Gebiet ist. Ich bestätige, dass ich die vom Walter-Benjamin-Programm geforderten formalen Verpflichtungen gelesen und akzeptiert habe.
DFG-Verfahren WBP Stelle
 
 

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