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Die "Nürnberger Gesetze" und die Verwaltung des Rassenwahns (1933-1945)
Antragstellerin
Dr. Cornelia Essner-Conte
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5318264
Die Arbeit untersucht mit Hilfe der klassischen historischphilologischen Methode der Quellenkritik die Elaborate der NS-Ideologen und NS-Bürokraten hinsichtlich der "Lösung der Judenfrage". Als erstes wird - aus dem genau aufgezeichneten - Labyrinth der völkisch-antisemitischen Rassenphantasien seit 187o der Befund zweier divergierender antisemitischer Schubkräfte abgeleitet, die sich in Radikalität und 'Modernität' unterschieden: einerseits der ältere - als kontagionistisch zu nennende - "Gefühlsantisemitismus", der eine "Präpotenz des jüdischen Blutes" fürchtend, vom quasi unendlichen "Judenstämmling" ausgeht und andererseits der vordergründig erbbiologisch gewandete "Vernunftantisemitismus", der von einer genealogischen Grenze bei den deutsch-jüdischen "Mischlingen" ausgeht, an der das "deutsche" und das "jüdische Blut" sich trennen lassen. Das Spinnennetz dieser gesellschaftlich suizidären Rassen-Obzessionen wird anhand der spröden Materie der Gesetzentwürfe seit 1933 aufgezeichnet und bis in die Zeit der faktischen, mörderischen "Endlösung" verfolgt. ...
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen
