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Adolph Menzels Friedrichbilder. Theorie und Praxis der Geschichtsmalerei im Berlin der 185oer Jahre

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5319668
 
Wenn man im 19. Jahrhundert eher von Geschichtsmalerei als von Historienmalerei spricht, dann zeigt sich darin der gewandelte Status einer Gattung, die in der überkommenen Hierarchie ganz weit oben angesiedelt war. Wollte die Kunst im klassischen profanen Historienbild die Sinnhaftigkeit von geschichtlichen Ereignissen demonstrieren, die sich gewöhnlich im Schicksal der großen Herrscherpersönlichkeiten erfüllte, so drängen sich in der Moderne Momente der Kontingenz, des Zweifels und der Entmachtung des Helden auf. Die Studie will zeigen, wie sich diese Entwicklung im Falle einer Werkgruppe darstellt, die zu den bekanntesten des deutschen 19. Jahrhunderts gehört. Als "Maler Friedrich des Großen" ist Adolph Menzel mit seinen frühen Graphiken und vor allem der hier behandelten Bilderreihe der 185oer Jahre in den preußischen Nationsmythos und in die Kunstgeschichte eingegangen. Adäquat gekennzeichnet wird er damit keineswegs, suggeriert die Formulierung doch Apotheose und Dienst an der Macht, der sich der Maler subtil entzog, um sich in die Spähre ironischer Distanziertheit und existenzieller Reflexion zurückzuziehen. Neben den allseits geläufigen Werken wie dem "Flötenkonzert Friedrich des Großen" rücken dabei insbesondere Werke wie die "Hochkirchschlacht" ins Zentrum des Interesses. Im Unterschied zur geläufigen Einschätzung soll die Modernität des Menzelschen Ansatzes sich nämlich nicht nur bei den Darstellungen des aufgeklärten Friedrich erweisen, sondern gerade auch bei den Schlachtendarstellungen, die thematisch so reaktionär scheinen.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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