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Energie und Literatur: Texte, Theorien und Methoden aus komparatistischer und kulturwissenschaftlicher Perspektive
Antragstellerin
Dr. Victoria Herche
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 532147236
Die zentrale Prämisse des kulturwissenschaftlich und komparatistisch ausgerichteten Forschungsnetzwerks Energie und Literatur ist, dass Energie und Literatur in einem produktiven, aber bisher unzureichend erforschten Wechselverhältnis stehen. Ausgehend von ihren jeweiligen Philologien (Anglistik, Amerikanistik, Germanistik, Romanistik, Skandinavistik) untersuchen die Mitglieder in ihren Projekten literarische Energiedarstellungen in ihren kulturhistorischen Kontexten. Dabei konzentrieren sie sich vorwiegend auf nicht-erneuerbare Ressourcen wie Gas, Öl, Kohle und Uran, ohne aber historische Entwicklungen der Energiegewinnung und der jeweiligen Energieträger zu vernachlässigen. Für die theoretische und methodische Ausrichtung des Netzwerks ist die Forschungsrichtung der anglophon geprägten Energy Humanities wegweisend, wobei jedoch kein bloßer Import in die mitteleuropäischen Philologien vorgenommen werden soll. Das dezidierte Vorhaben ist es vielmehr, eine methodologische und theoretische Erweiterung der Forschungsrichtung anzustreben. Diesem Analyseziel nähert sich das Netzwerk über vier inhaltliche Schwerpunkte an, die aktuelle kultur- und literaturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit Energie in besonderem Maße prägen. 1. widmet sich das Netzwerk einer Theorie und Geschichte des Energiebegriffs, um Energie im Anschluss an, aber auch in der Abgrenzung zu Forschungsbeiträgen aus den Environmental, Postcolonial und Material Studies in einem größeren Kontext von Nachhaltigkeit, Klima, Ökologie, Diversität und Identität zu diskutieren. Um die verschiedenen Energieträger angemessen aus literaturwissenschaftlicher Perspektive zu untersuchen, bedarf es 2. der Erforschung unterschiedlicher Orte der Energie, wie unter anderem Kohlezechen, Pipelines, Solarfelder, Atomkraftwerke und Bohrinseln. 3. betrachtet das Netzwerk Energie im Kontext der Zukunftsforschung und analysiert, wie Literatur eine nicht-extraktive Zukunft imaginiert. Als 4. Punkt werden Aspekte rund um Umweltethik und Klimagerechtigkeit betrachtet. Der Netzwerkinitiative liegen folgende Ziele zugrunde: Primär geht es in insgesamt fünf Arbeitstreffen um eine Vernetzung von Nachwuchsforscher:innen (Promotion, Post-Doc, JProfessur), ihrer Projekte, Erkenntnisinteressen und Forschungsverbünden. Von der internationalen und interdisziplinären Zusammenarbeit mit geladenen Gästen und den damit verbundenen weiterführenden Kooperationsmöglichkeiten werden die Mitglieder hinsichtlich ihrer Projektausrichtungen und ihres Karriereprofils sehr profitieren. Die Ergebnisse der geleisteten Forschung werden in gemeinsamen Publikationen (englischsprachiger Sammelband, Special Issues) präsentiert. Zudem werden die Forschungsergebnisse in Zusammenarbeit mit inner- und außeruniversitären Kooperationspartnern und im Rahmen von einer digitalen Forschungsbibliographie, Interviewreihen (Video, Audio) sowie der Einbindung von Museen und Kulturzentren einer breiten interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
DFG-Verfahren
Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich(e)
Dr. Antonia Villinger