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Kortikale Reorganisation bei Amyotropher Lateralsklerose
Antragsteller
Professor Dr. Albert Christian Ludolph
Fachliche Zuordnung
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung
Förderung von 2002 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5322232
Der Einzug von vorwiegend derzeit noch experimentellen, neuroprotektiven Strategien in die Behandlung der amyotrophen Lateralsklerose (ALS) wirft die Frage der Funktionsänderung der von der Erkrankung klinisch nicht oder geringfügig betroffener Kortexareale auf. Zusätzlich sind mittlerweile spezielle, neurophysiologische Signale nutzende Hilfsmittel zur Kommunikation für die Betroffenen entwickelt worden und es ist zu erwarten, daß weitere Erkenntnisse über die Mechanismen der veränderten Reizverarbeitung bei diesen Patienten die Entwicklung solcher Hilfsmittel vorantreiben wird. Mit Hilfe der funktionellen Kernspintomographie soll daher der Verlauf der kortikalen Reorganisation bei Bewegungsvorstellungen und emotionalen Reizen im Verlauf des progredienten Verlustes des motorischen Systems bei Patienten mit ALS, bei Tetraplegikern (durch Querschnittlähmung) und bei halbseitig gelähmten Patienten untersucht werden. Es soll die Hypothese überprüft werden, daß mit einem Verlust der zentralen und peripheren Willkürmotorik kompensatorische Mehraktivität in kortikalen Arealen und im subjektiven Erleben, sowohl bei motorischen als auch bei emotionalen Verarbeitungsprozessen auftritt. Für emotionale Reize soll gezeigt werden, daß mit einer reduzierten Aktivität präfrontaler und anterior-zingulärer Strukturen ein Anstieg der Aktivität posteriorer parietaler Strukturen einhergeht. Außerdem soll die These überprüft werden, daß zusätzlich Veränderungen der subjektiven bewegungsbezogenen Assoziationen zu den einzelnen Reizen stattfinden. Der Einzug von vorwiegend derzeit noch experimentellen, neuroprotektiven Strategien in die Behandlung der amyotrophen Lateralsklerose (ALS) wirft die Frage der Funktionsänderung der von der Erkrankung klinisch nicht oder geringfügig betroffener Kortexareale auf. Zusätzlich sind mittlerweile spezielle, neurophysiologische Signale nutzende Hilfsmittel zur Kommunikation für die Betroffenen entwickelt worden und es ist zu erwarten, daß weitere Erkenntnisse über die Mechanismen der veränderten Reizverarbeitung bei diesen Patienten die Entwicklung solcher Hilfsmittel vorantreiben wird. Mit Hilfe der funktionellen Kemspintomographie soll daher der Verlauf der kortikalen Reorganisation bei Bewegungsvorstellungen und emotionalen Reizen im Verlauf des progredienten Verlustes des motorischen Systems bei Patienten mit ALS, bei Tetraplegikem (durch Querschnittlähmung) und bei halbseitig gelähmten Patienten untersucht werden. Es soll die Hypothese überprüft werden, daß mit einem Verlust der zentralen und peripheren Willkürmotorik kompensatorische Mehraktivität in kortikalen Arealen und im subjektiven Erleben, sowohl bei motorischen als auch bei emotionalen Verarbeitungsprozessen auftritt. Für emotionale Reize soll gezeigt werden, daß mit einer reduzierten Aktivität präfrontaler und anterior-zingulärer Strukturen ein Anstieg der Aktivität posteriorer parietaler Strukturen einhergeht. Außerdem soll die These überprüft werden, daß zusätzlich Veränderungen der subjektiven bewegungsbezogenen Assoziationen zu den einzelnen Reizen stattfinden. Für die Bewegungsvorstellung wird postuliert, daß es dabei zu einer Verschiebung von neuronaler Aktivität in die Bereiche sekundärer sensorischer Areale (SII, BA5) kommt, die als Kompensation für den nicht mehr ausreichend aktivierbaren primär motorischen Kortex rekrutiert werden. Die Untersuchungen sollen einen Beitrag zum Verständnis der kompensatorischen Plastizität des zentralen Nervensystems und der Veränderung subjektiven Erlebens beim Ausfall der Motorik liefern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Niels Birbaumer