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Integrierte Überwachung von Parasiten in einer sich verändernden Umwelt (IMPACT)
Antragsteller
Professor Dr. Florian Leese; Professor Dr. Bernd Sures
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 532239906
Parasiten werden aufgrund ihrer Bedeutung für die menschliche Gesundheit und die von Wildtieren als biologische Gefahren dargestellt, obwohl die meisten metazoischen Parasiten kein zoonotisches Potenzial haben und einen überwältigenden Anteil der derzeitigen biologischen Vielfalt ausmachen. Es überrascht nicht, dass Parasiten die am meisten vernachlässigten Komponenten von Strategien zur Bewirtschaftung der biologischen Vielfalt bleiben und im Gegensatz zu ihren charismatischeren freilebenden Wirten in der Naturschutzdiskussion völlig fehlen. Darüber hinaus steht der Rückgang und das Verschwinden von Parasiten selten im Mittelpunkt von Langzeit- oder Verbreitungsstudien, und der Wert von Parasiten als integrative biologische Indikatoren wird aufgrund des Mangels an kosteneffizienten Überwachungsinstrumenten für die Erkennung von Veränderungen der biologischen Vielfalt auf breiter Ebene noch nicht ausreichend genutzt. Mit dem IMPACT-Projekt soll das übergeordnete Ziel erreicht werden, evidenzbasiertes Wissen bereitzustellen, um die Integration von Parasiten in Richtlinien zur Überwachung der aquatischen Biodiversität und in die Entscheidungsfindung im Umweltbereich zu unterstützen. Konkret wird IMPACT den räumlich-zeitlichen Status und die langfristigen Trends der Biodiversität von europäischen Süßwasserfischparasiten bestimmen, verschiedene Facetten der Diversität erforschen und eine kuratierte Referenzbibliothek von Exemplaren und molekularen Barcodes erstellen, um die Identifizierung von Süßwasserfischparasiten zu erleichtern, eDNA als integratives Instrument zur Bewertung der Fischparasitenvielfalt bei der Überwachung der aquatischen Biodiversität kritisch bewerten und Erkenntnisse über die Wahrnehmung von Parasiten durch die Interessengruppen und ihre Rolle bei der Umweltpolitik gewinnen. Anschließend wird IMPACT die Haupthindernisse für die Einbeziehung von Parasiten in die länderübergreifende Überwachung der biologischen Vielfalt und der Veränderungen von Ökosystemen beseitigen, indem gemeinsam mit den relevanten Interessengruppen und gesellschaftlichen Gruppen ein Rahmenwerk entwickelt wird, das die ausdrückliche Einbeziehung von Parasiten in nationale und internationale Strategien zur Bewirtschaftung und Erhaltung der biologischen Vielfalt erleichtert. Nur durch eine Hand-in-Hand-Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftler*innen und Interessenvertreter*innen können die ehrgeizigen Ziele von IMPACT erreicht werden, indem die Synergien zwischen Ländern, Standpunkten und Fachkenntnissen gestärkt und maximiert werden und so die Grundlagen für eine verbesserte länderübergreifende Überwachung der biologischen Vielfalt und des Ökosystemwandels für Politik und Gesellschaft geschaffen werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Irland, Niederlande, Norwegen, Schweiz, Spanien, Tschechische Republik
Partnerorganisation
Agencia Estatal de Investigación; Ministerie van Landbouw, Natuur en Voedselkwaliteit; The Research Council of Norway (RCN); Schweizerischer Nationalfonds (SNF); Technology Agency of the Czech Republic; epa - Environmental Protection Agency
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Dr. Juan Antonio Balbuena; Dr. Isabel Blasco Costa; Dr. Katie O' Dwyer; Rachel Paterson, Ph.D.; Dr. Joelle Salomon Cavin; Professor Dr. Tomas Scholz; Dr. Christian Selbach
Mitverantwortlich
Dr. David William Thieltges