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Die Macht der Sorge. Die philosophische Artikulation von Geschlechtsverhältnissen in Heideggers "Sein und Zeit"

Fachliche Zuordnung Geschichte der Philosophie
Förderung Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5322476
 
Das Werk Martin Heideggers nimmt in der Philosophie des 20. Jahrhunderts eine Schlüsselstellung ein. Bisher wurde jedoch die Frage, wie Geschlechterverhältnisse von Heidegger philosophisch verarbeitet werden, kaum gestellt, geschweige denn systematisch bearbeitet. Feministische Heidegger-Lektüren versuchen zumeist, Heidegger feministisch zu deuten und an ihn anzuknüpfen, da hier ein Bündnispartner gegen die begrifflichen Trennungen der Bewusstseinsphilosophie wie Subjekt-Objekt, Vernunft-Gefühl vermutet wird. Dagegen zeigt die vorliegende Untersuchung von "Sein und Zeit", inwiefern die neue Subjektkonstruktion Heideggers als ein - im Diskurs der "Konservativen Revolution" situierter - philosophischer Entwurf hegemonialer Männlichkeit zu verstehen ist. Die Arbeit rekonstruiert den systematischen Stellenwert der weiblichen Ursprungsmacht "Sorge" in "Sein und Zeit" und weist auf, dass Heideggers philosophische Konstruktion von einer ursprungsmythischen Erzählung organisiert ist. In der imaginären Rückkehr zum weiblich artikulierten Ursprung konstituiert sich das soldatische Züge tragende Subjekt der Eigentlichkeit. Nur im Bruch mit dem diesem Ursprungsmythos ist eine demokratische Aneignung Heideggers, die die von ihm eröffneten Problematiken aus ihrer patriarchalen Anordnung löst, möglich.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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