Spektroskopisches Ellipsometer für das Infrarot

• Fachliche Zuordnung: Physik der kondensierten Materie
• Förderung: Förderung in 2023
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 532575107

Es soll ein spektroskopisches Ellipsometer für den infraroten Spektralbereich angeschafft werden. In Verbindung mit den bereits verfügbaren Ellipsometern sollen damit die optischen Eigenschaften, insbesondere die dielektrische Funktion, von Materialien und Systemen in einem weiten Spektralbereich vom fernen Infrarot (0,04 eV) bis tiefen ultravioletten Spektralbereich (8.50 eV) untersucht werden. Die zur dielektrischen Funktion beitragenden Anregungen im infraroten Spektralbereich, typischerweise PhononModen, freie Ladungsträger und auch elektronische Übergänge, sollen mittels Linienformanalyse bestimmt und auf deren wechselseitige Beeinflussung untersucht werden. Vom besonderen Interesse sind dabei auch optisch anisotrope Materialien insbesondere mit einer monoklinen oder triklinen Kristallstruktur. Da mindestens zwei Kristallachsen nicht orthogonal zueinander sind, besitzen einige physikalischen Größen, wie zum Beispiel der Tensor der dielektrischen Funktion oder der effektive Masse-Tensor, nicht verschwindende Nebendiagonalelemente, sodass neue Effekte auftreten können, wie zum Beispiel die Verletzung der LO-TO-Regel oder die Bildung von singulären optischen Achsen. Der Einfluss dieser nicht verschwindende Nebendiagonalelemente auf die optische Antwort der (Volumen-)Materialien und auch artifizieller photonischer Systeme sowie den zugrundeliegenden physikalischen Prozessen soll untersucht werden. Dies erfolgt zuvorderst durch die experimentelle Bestimmung des dielektrischen Tensors und ergänzend durch Anpassung an theoretische Linienformmodelle sowie allgemeinere Theorien zu optisch anisotropen Systemen.

• DFG-Verfahren: Forschungsgroßgeräte
• Großgeräte: Spektroskopisches Ellipsometer für das Infrarot
• Gerätegruppe: 5360 Meßgeräte für gestreutes und reflektiertes Licht, optische Oberflächen-Prüfgeräte
• Antragstellende Institution: Universität Leipzig
• Leiter: Professor Dr. Marius Grundmann