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Zusammenleben und Konfliktentstehung in ethnisch gemischten Dörfern auf Zypern

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5326026
 
Die Geschichte der ethnisch gemischten Dörfer Zyperns, in denen Zyperngriechen und -türken zwischen 1571 und 1964 zusammenlebten, ist Gegenstand der vorliegenden Studie. Basierend auf Aktenstudium in Großbritannien und beiden Teilen Zyperns sowie auf einer großen Anzahl Interviews, wurden die sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungen in diesen Dörfern analysiert. Die Geschichte der ethnisch gemischten Dörfer Zyperns ist in zweierlei Hinsicht beispielhaft: Zum einen ist sie ein Musterbeispiel für die Entwicklung zweier Ethnien von der Koexistenz über die Kooperation bis hin zur Symbiose; d.h.: die eng aufeinander abgestimmten Lebensverhältnisse führten zur Annäherung der Ethnien auch auf kulturellem Gebiet (gemeinsames Liedgut und Bräuche); zu einer Verschmelzung der Ethnien (Assimilierung) kam es jedoch nicht. Zum anderen ist sie ein Exempel für die Labilität solcher interethnischer Symbiosen, da sich die gewachsenen Lebensstrukturen der Dorfgemeinschaften als zu schwach erwiesen, um das Aufkommen nationaler Konflikte zu neutralisieren oder wenigstens auf Dorfebene zu entschärfen. Um eine Skalierung der Ergebnisse dieser historisch-antropologischen Untersuchung zu ermöglichen, schließt die Studie mit einem Vergleich Zyperns mit interethnischen Konflikthistorien im Libanon und in Schleswig.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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